Köstlich und klimafreundlich essen – mit dem Klimagourmet-Rezeptkalender 2021

Autor , Fotos Lionel Heidenreich

Was haben Frankfurter Grüne Soße, schwäbische Maultaschen und türkischer Rote-Beete-Salat gemeinsam? Wenn sie im richtigen Monat zubereitet werden, sind sie alle besonders klimafreundliche Gerichte. Und sie alle sind in dem neuen Klimagourmet-Rezeptkalender zu finden, den der 20-jährige Lionel Heidenreich im Rahmen seines Freiwilligen Ökologischen Jahres liebevoll zusammengestellt hat. Im Interview erzählt Lionel, welche Rolle Essen für den Klimaschutz spielt, was ein Gericht besonders klimafreundlich macht und wie es ihm gelungen ist, das Essen so zu fotografieren, dass es einem sofort Appetit macht.

Cover des Klimagourmet Rezeptkalenders 2021

Lionel, was ist das Besondere am Klimagourmet-Rezeptkalender?

Lionel: Jeden Monat ist ein klimafreundliches Gericht zu sehen, das nur Zutaten enthält, die es zu dieser Jahreszeit in Deutschland gibt – also nichts aus Gewächshäusern oder von ganz weit her. Auf der Vorderseite jedes Monats sieht man außerdem eine Tabelle, die zeigt, welche Gemüse, Salate und Obstsorten gerade Saison haben. Im Kalendarium sind einige Ereignisse vermerkt, die für den Klimaschutz besonders wichtig sind, wie die Earth Hour oder der Tag des Waldes. Auf der Rückseite gibt es die Zutatenliste und das Rezept für das Gericht. Dort erfährt man auch, wie hoch die CO2-Emissionen pro Portion sind. Dieser Wert wird mit dem eines anderen Gerichts verglichen, von dem ich denke, dass es sich viele Menschen stattdessen kochen würden.

Das klingt interessant! Kannst du ein Beispiel geben?

Lionel: Die vegetarischen Wirsingrouladen aus dem Januar verursachen 0,31 kg CO2 pro Portion. Im Vergleich dazu kommen Wirsingrouladen mit Rinderhackfüllung auf 1,73 kg CO2 – also auf mehr als das Fünffache! Die Werte habe ich mit dem CO2-Rechner von Klimatarier ermittelt. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass für die Gerichte im Kalender nur Zutaten verwendet werden, die gerade Saison haben. Ich nehme also an, dass die tatsächlichen Werte noch geringer sind. 

Welche Rolle spielt das Thema Essen für den Klimaschutz?

Lionel: Eine sehr große! Die Herstellung von Essen ist sehr unterschiedlich. Man kann einen Fastfood-Burger essen, für den die Rinder dort gehalten werden, wo einmal Regenwald war, und die dann mit dem Kühlschiff transportiert werden. Das ist natürlich sehr viel klimaschädlicher als es sein muss. Und wenn ich mein Gemüse in meinem Garten anpflanze oder es von einem Bauern aus der Gegend beziehe, der kein geheiztes Gewächshaus benutzt, wird weniger Energie verbraucht, als wenn es durch ganz Europa gefahren wird. Vielen Menschen ist das glaube ich nicht so bewusst. Beim Fliegen oder Autofahren ist es offensichtlicher, dass sie klimaschädlich sind. Beim Auto kommen die Abgase aus dem Auspuff. Das kann man direkt damit verbinden. Aber wenn man Essen auf dem Teller hat, denkt man nicht an CO2-Ausstoß oder Wasserverbrauch. Da gibt es viel Aufklärung zu leisten. Die Ernährung ist in Deutschland für ein Fünftel aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen verantwortlich.

Was sind die allerwichtigsten Faktoren, die ein Gericht klimafreundlich oder eben klimaschädlich machen?

Lionel: Sehr entscheidend ist, ob tierische Produkte enthalten sind. Das betrifft also nicht nur Fleisch, sondern auch Milch, Butter oder Käse. Das Methan, das Kühe ausstoßen, wirkt in der Atmosphäre 20-mal stärker als CO2. Deshalb ist es zum Beispiel sinnvoll, Butter durch Margarine zu ersetzen. Es spielt aber auch eine große Rolle, was für Fleisch, was für Kartoffeln ich kaufe. Sind die Produkte bio? Und wenn ja: Haben sie nur das EU-Bio-Siegel? Oder ein anspruchsvolleres Öko-Siegel, wie zum Beispiel das von Demeter? Das macht einen großen Unterschied bei der Ökobilanz. Nicht zuletzt haben, wie schon erwähnt, Saisonalität und Regionalität eine große Bedeutung. Lagerware lässt sich allerdings das ganze Jahr verwenden, wenn die Lagerung nicht energieintensiv ist – wie bei Kartoffeln oder Zwiebeln.

Das Tolle ist: Sich klimafreundlich zu ernähren, bedeutet auch, sich gesünder zu ernähren! Man isst viel mehr Gemüse, benutzt frischere Zutaten und nimmt weniger tierische Fette zu sich.

Wie hast du die Gerichte für den Kalender ausgewählt?

Nahaufnahme einer spezifischen Seite des Klimagourmetkalenders, auf der die Zubereitung von Spinatknödel erklärt wird.

Lionel: Im ersten Schritt habe ich nachgeschaut, welche Zutaten für welchen Monat infrage kommen, weil sie dann Saison haben. Im Ergebnis hatte ich pro Monat mehrere Gerichte, die ich bilanziert habe. Einige sind dann wieder rausgefallen, weil sie zum Beispiel zu viel Käse enthalten, der für die CO2-Bilanz nicht gut ist.

Es macht echt Spaß, klimafreundliche Gerichte zu kreieren! Gerade am Jahresanfang und -ende ist es etwas knifflig, aber viele Rezepte lassen sich so abwandeln, dass sie klimafreundlich werden.

Du musstest aber nicht nur geeignete Gerichte finden, sondern sie auch kochen und fotografieren …

Lionel: Das Ganze war wirklich ein Sprung ins kalte Wasser! Es gibt viele Fehlerquellen bei so einem Kalender, und es war wichtig, im Austausch mit Kollegen, Verwandten und Freunden zu sein, um die richtigen Tipps zu bekommen. Früher konnte ich nicht viel mit dem Kochen anfangen, aber ich habe festgestellt, dass man da relativ schnell reinkommt und Erfahrung sammelt. Eines meiner Lieblingsgerichte ist jetzt die Kürbis-Kartoffel-Tortilla aus dem Oktober: Die ist super einfach zu kochen und schmeckt richtig gut!

Die Fotos habe ich mit meiner Kompaktkamera gemacht, die ich zum Abi bekommen habe. Eine Bekannte arbeitet in einem Medienstudio und hat mir gratis Fotolichter ausgeliehen. Dadurch sind die Bilder viel besser geworden. Soviel ich weiß, werden für Food-Fotografie normalerweise auch Farbsprays oder diverse andere Chemikalien verwendet. Ich habe alles einfach gekocht oder gebacken und dann fotografiert, die Fotolichter verwendet, damit die Farben gut rauskommen, und die Bilder bearbeitet. Alles, was man im Kalender sieht, ist zu hundert Prozent essbar – ich hab’s danach mit meiner Familie gegessen.

Hat sich dein eigenes Verhalten verändert?

Lionel Heidenreich steht auf der Dachterasse des Energiereferates in Frankfurt und hält einen Rezeptekalender in der Hand. Im Hintergrund sieht man die Stadt Frankfurt.

Lionel: Ja, sehr extrem sogar. Das kann auch meine Familie bestätigen. Ich achte jetzt stark auf Saisonalität und auch Regionalität. Alle andern nervt’s so’n bisschen. (lacht) Mir hat die Arbeit an dem Kalender die Augen geöffnet. Dass Essen so ein großes Gewicht beim CO2-Ausstoß hat, war mir vorher nicht bewusst.

Was möchtest du den Menschen, die dieses Interview lesen, mit auf den Weg geben?

Lionel: Man kann selbst viel bewirken mit seiner eigenen Einstellung, viel aufklären und auch viele Leute mitreißen. Es macht Spaß und man hat ein besseres Gewissen, wenn man nicht durch den Supermarkt rennt und schnell alles Mögliche reinwirft, sondern sich 15 Minuten mehr Zeit nimmt zum Einkaufen und ganz gewählt aussucht, einfach auch mal auf die Rückseite von dem Produkt schaut. Natürlich kann es sich nicht jeder leisten, Bioprodukte zu kaufen, aber ich finde: Jeder sollte einfach sein Bestes geben. Dann wird sich auch etwas ändern.

Vielen Dank, Lionel, und alles Gute für deine Zukunft!

12 köstliche und klimafreundliche Rezepte aus dem Klimagourmet-Kalender

  1. JANUAR: Vegetarische Wirsingrouladen
  2. FEBRUAR: Selbstgemachte Maultaschen
  3. MÄRZ: Frankfurter Grüne Soße
  4. APRIL: Spinatknödel
  5. MAI: Spargelcremesuppe
  6. JUNI: Veganer Erdbeerkuchen mit Vanillepudding und Biskuitboden
  7. JULI: Broccoli-Salat mit Linsen
  8. AUGUST: Kartoffelpuffer mit Apfelmus
  9. SEPTEMBER: Türkischer Rote-Bete-Salat
  10. OKTOBER: Kürbis-Kartoffel-Tortilla
  11. NOVEMBER: Handkäs‘ mit Musik
  12. DEZEMBER: Kürbissuppe

JANUAR: Vegetarische Wirsingrouladen

Ein schwarzer Teller mit dunkelgrünem dampfendem Wirsing

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 2 Zwiebeln
  • 3 EL Olivenöl
  • 75 g Grünkernschrot
  • 500 ml klassische Gemüsebrühe (1EL Gemüsebrühe Pulver reicht, sonst versalzen)
  • 30 g Walnusskerne
  • 1 Stiel Petersilie
  • 40 g Parmesan
  • 1 Ei
  • Salz und Pfeffer
  • 4 Blätter Wirsing (groß)
  • 2 Möhren
  • 1 Stange Lauch
  • 1 gehäufter EL Currypulver
  • 125 ml Sojacreme

Zubereitung

  • Zunächst die Zwiebeln fein würfeln und in 1 1/2 EL Öl andünsten. Daraufhin den Grünkernschrot dazugeben und kurz andünsten.
  • Mit 250 ml der Gemüsebrühe ablöschen und aufkochen. Bei kleiner Hitze 25 Minuten quellen lassen und anschließend aus dem Topf nehmen und etwas abkühlen lassen.
  • Währenddessen die Walnüsse, Thymian und Petersilie fein hacken und den Parmesan reiben. Nun mit dem Ei und dem Grünkern vermischen und mit Pfeffer nachwürzen.
  • Die Wirsingblätter drei Minuten in kochendem Wasser blanchieren, herausnehmen, kalt abschrecken, abtropfen lassen und mit Küchenpapier trocken tupfen.
  • Die Möhren und den Lauch waschen, schälen und in feine Streifen bzw. Ringe schneiden.
  • Nun wird die Füllung in die Wirsingblätter gerollt. Dazu die Wirsingblätter ausbreiten, die dicken Mittelrippen keilförmig (nicht zu tief) herausschneiden.
  • Den Grünkern auf den Blättern verteilen und aufrollen, dabei die Seiten leicht einschlagen, damit die Füllung nicht herausfällt. Die Roulade mit Küchengarn festbinden oder mit Stäbchen feststecken.
  • Die Rouladen mit dem restlichen Öl rundherum anbraten und herausnehmen.
  • Die Möhren und Lauch in den Bräter geben und andünsten. Mit Curry bestreuen und die restliche Gemüsebrühe dazu gießen. Nun die Rouladen wieder in den Bräter auf das Gemüse geben und zugedeckt 30 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren.
  • Die Rouladen herausnehmen, warmhalten und die Gemüsesauce zum Kochen bringen. Dabei die Sojacreme dazugeben und vier bis fünf Minuten kochen.
  • Zum Schluss abschmecken, mit Salz und Pfeffer würzen und die Rouladen mit der Sauce servieren.

0,31 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Wirsingrouladen mit Rinderhackfüllung 1,73 kg CO2 pro Portion (statt Gemüsefüllung Rinderhack Füllung und statt Sojacreme Milch)

FEBRUAR: Selbstgemachte Maultaschen

Ein weißer Teller mit 4 selbstgemachten Maultaschen

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

Füllung:

  • 1 Ei
  • 2 Stangen Lauch
  • 200 g Sellerie
  • 3 Karotten
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • 200 ml Gemüsebrühe
  • 150 g Weißbrot vom Vortag
  • 100 g Magerquark
  • Schnittlauch (und Estragon) frisch gehackt
  • Petersilie frisch geschnitten
  • Muskat
  • Salz und Pfeffer

Teig:

  • 300 g Mehl
  • 2 Eier
  • Salz
  • Etwas Muskat, gerieben
  • 50 ml Wasser
  • 1 TL Öl

Zubereitung Füllung

  • Als erstes die Zwiebel in feine Würfel und das Gemüse in feine Streifen schneiden.
  • Nun die Gemüsebrühe mit den Zwiebelwürfeln im geschlossenen Topf ein paar Minuten dünsten und mit Salz und Pfeffer würzen.
  • Das Gemüse der Brühe entnehmen und die Gemüsebrühe zur späteren Verwendung abfangen. Wichtig ist hierbei, dass das Gemüse gut abtropft und erkaltet. Es darf, wegen des Teigs, nicht zu feucht sein. Währenddessen das Weißbrot vom Vortag in kleine Stücke zerrupfen.
  • Das kalte Gemüse in eine Schüssel geben und mit Weissbrotwürfeln, Magerquark, Ei, Kräutern, Muskat, Pfeffer und Salz zu einer festen Masse verarbeiten.

Zubereitung Teig:

  • Für den Teig müssen alle Zutaten miteinander gut vermengt und gut geknetet werden (ca.20min). Der Nudelteig muss trocken sein, damit er im kochenden Wasser nicht durchweicht. Ob er trocken ist merkt man, wenn er nicht klebt.
  • Den Nudelteig auf bemehlter Fläche zu einem Rechteck auswellen und in kleinere Rechtecke schneiden. Von der Füllung jeweils etwas auf eine Hälfte der Rechtecke verteilen, dann die andere Teighälfte darüber schlagen und erst leicht andrücken, damit die Luft entweicht und dann fest andrücken. In der abgefangenen Brühe aufkochen und dann bei kleiner Hitze ca. 20 Min. gar ziehen lassen. Die Maultaschen können nun mit der Gemüsebrühe zusammen verzehrt werden.
  • Tipp: Wenn etwas von der Füllung übrigbleibt, dann lässt sich diese noch gut in der Pfanne zubereiten, z.B. zu einer Gemüsepfanne.

0,32 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Nudeln mit Käsesoße 1,03 Kg CO2 pro Portion

MÄRZ: Frankfurter Grüne Soße

Zwei Kartoffel, zwei halbe gekochte Eier und grüne Soße auf einem weißen Teller.

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 250 g Grüne Soße Kräuter (Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch)
  • 135 g Saure Sahne, 10% Fett
  • 500 g Naturjoghurt, 2,8% Fett
  • 1 TL Senf
  • 1 TL Salz
  • 8 Eier, hart gekocht
  • 1 Kg Kartoffeln, hartgekocht

Zubereitung

  • Zunächst die Zwiebeln fein würfeln und in 1 1/2 EL Öl andünsten. Daraufhin den Grünkernschrot
  • Am Anfang wird die möglichst frische Kräutermischung „Frankfurter Grüne Soße“ verlesen, gewaschen und die groben Stiele entfernt. Dann werden die Kräuter mit der sauren Sahne, Salz, Senf und Zucker mit einem Pürierstab fein gemixt.
  • Anschließend das Pürierte in eine Schüssel umfüllen, den Joghurt zufügen und gut umrühren.
  • Zum Schluss die Eier halbieren und die Kartoffeln mit der Grünen Soße servieren.
  • Tipp: Es kann auch etwas Zitronensaft zugefügt werden.

0,12 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Curryhuhn mit Reis und Gemüse 1,47 Kg CO2 pro Portion

APRIL: Spinatknödel

Selbstgemachte Spinatknödel türmen sich auf einem weißen Teller

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 670g Weißbrot vom Vortag
  • 600g Spinat, frisch
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 4 Eier
  • 4 EL Mehl
  • Salz und Pfeffer
  • Muskat

Zubereitung

  • Zu Beginn die Kruste vom Weißbrot rundum abschneiden und die Hälfte der Kruste in Wasser einweichen. Die andere Hälfte wird für dieses Gericht nicht benötigt. Das Weißbrot nun würfeln oder grob zerrupfen.
  • Der Spinat muss nun gewaschen, in ein Sieb gegeben und ausgedrückt werden, wodurch der Spinat sauber und trocken wird.
  • Als nächstes die Zwiebeln klein würfeln und in etwas Butter glasig dünsten. Nun das gedünstete, den Spinat, das Mehl und die ausgedrückte Rinde in einem Topf mit den Eiern und Gewürzen gut vermengen und pürieren und falls notwendig etwas Paniermehl hinzugeben.
  • Anschließend die Masse zu Knödeln formen und in siedendem Wasser zehn bis fünfzehn Minuten leicht köcheln lassen.
  • Tipp: Die andere Hälfte der Weißbrotkruste ist ideal, um Salatcroutons zu machen. Einfach in der Pfanne mit etwas Öl anbraten.

0,26 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Königsberger Klopse 1,33 kg CO2 pro Portion

MAI: Spargelcremesuppe

Eine Spargelcremesuppe in einer gemusterten Schale

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 700 g Spargel, weiß
  • 3 Liter Wasser
  • 2 TL Zucker
  • 80 g Butter
  • 60 g Mehl
  • Salz und Pfeffer, weißer
  • 2 EL Zitronensaft
  • 2 Eigelb
  • 6 EL saure Sahne
  • Evtl. saisonale Kräuter (z.B. Kerbel)

Zubereitung

  • Am Anfang den Spargel waschen, vom Kopf her schälen, holzige Enden abschneiden und die Stangen in 3 cm lange Stücke schneiden. Nun die Spargelschalen und -enden in 3 Liter Wasser aufkochen lassen, etwa 20 Minuten auskochen und dann abseihen und entsorgen. Der Sud muss aufgefangen werden.
  • Als nächstes den Sud mit Salz und Zucker abschmecken, die Spargelstückchen hineingeben und ca. 20 Minuten lang weichkochen.
  • Derweil 80 g Butter erhitzen und mit dem Mehl eine helle Einbrenne herstellen. Die Einbrenne zum Spargelsud unter Rühren und 15 Minuten kochen lassen, salzen und pfeffern. Anschließend den Zitronensaft dazugeben und nochmal kurz aufkochen lassen, dann vom Herd nehmen.
  • Das Eigelb mit der sauren Sahne verquirlen und die Suppe damit binden. Noch etwas Butter darin schmelzen lassen und bei Bedarf mit Salz und Pfeffer nachwürzen.
  • Zum Schluss kann man nach Belieben saisonale Kräuter in die Suppe geben.

0,40 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Gulaschsuppe 2,75 kg CO2 pro Portion

JUNI: Veganer Erdbeerkuchen mit Vanillepudding und Biskuitboden

Ein frischer veganer Erdbeerkuchen

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 180 g Rohrzucker
  • 215 g Dinkelmehl
  • 3 TL Backpulver
  • 1 Pkt. Vanillezucker
  • 3 EL Pflanzenöl, neutral
  • Margarine
  • 1 Pkt. Puddingpulver, Vanille
  • 500 ml Sojamilch (Sojadrink) oder Hafermilch
  • 40 g Rohrzucker
  • 1 Kg Erdbeeren, frisch
  • 200 ml Wasser

Zubereitung

  • Zuerst den Backofen auf 180° Ober-/Unterhitze vorheizen, keine Umluft verwenden und die Form mit Margarine einfetten.
  • Für den Biskuitboden Zucker, Mehl, Sojamehl, Back- und Vanillepulver in einer Rührschüssel vermischen. Das Wasser und Öl dazugeben und verrühren, dann aufschlagen. Danach den Teig in eine Form füllen, glattstreichen und im Backofen 20 bis 30 Min backen.
  • Zum Testen eine Stäbchenprobe durchführen. Wenn kein Teig mehr am Stäbchen hängen bleibt ist der Boden fertig, sonst noch einige Minuten weiterbacken.
  • Anschließend den Boden herausnehmen und auskühlen lassen.
  • Währenddessen die Erdbeeren waschen und das Grün entfernen und nach eigener Vorliebe schneiden.
    Den Vanillepudding mit Pflanzenmilch nach Packungsanleitung zubereiten, leicht abkühlen lassen und auf dem Tortenboden verteilen.
  • Ein Tortenring hilft, dass nicht alles vom Boden läuft. Die Erdbeeren darauf verteilen.

0,97 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Tiramisu 2,67 kg CO2 pro Blech

JULI: Broccoli-Salat mit Linsen

Brokkoli mit kleinen braunen Linsen vermischt auf einem hellen Teller.

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 530 g Broccoli
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 130 g Beluga Linsen
  • 65 g Parmesan
  • 2 TL Chilipulver
  • 1 Zitrone
  • 3 EL Olivenöl
  • Salz
  • 1 TL Rohrzucker

Zubereitung

  • Zu Beginn den Broccoli putzen, in Röschen schneiden und je nach Größe halbieren. Den Broccoli Stiel schälen und in Stücke schneiden. Anschließend den Röschen und Stiel mit 150 ml Brühe etwa sechs Minuten zugedeckt dünsten. Danach in einem Sieb abtropfen lassen und den Sud dabei auffangen.
  • Während des Abtropfens die Linsen in 350 ml Brühe zehn bis zwölf Minuten kochen. Im Anschluss kurz kalt abschrecken und abtropfen lassen.
  • Zur Herstellung der Vinaigrette von der Zitrone 1 TL Schale fein abreiben und 4 EL Saft auspressen. Daraufhin die Zitronenschale, -saft, Olivenöl, 70 ml Broccoli Sud, Salz, Chili und Zucker verrühren.
  • Die Linsen und den Broccoli mit der Vinaigrette mischen und 30 Minuten marinieren lassen. Zum Schluss den Salat mit Parmesan bestreut servieren.

0,29 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Tomate-Mozzarella-Salat 0,83 Kg CO2 pro Portion

AUGUST: Kartoffelpuffer mit Apfelmus

Selbstgemachte Kartoffelpuffer mit Apfelmus auf einem weißen Teller.

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

Kartoffelpuffer

  • 1 Kg Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • 2 Ei
  • 1 TL Salz
  • 1 EL Mehl
  • Öl

Apfelmus

  • 2 Kg Äpfel
  • 280 ml Wasser

Zubereitung

Apfelmus

  • Erst die Äpfel schälen, entkernen und in Stücke schneiden. Danach noch mal waschen.
  • Den Boden eines Topfes mit dem Wasser belegen und mit den Äpfeln füllen. Nun bei mittlerer Hitze erwärmen und solange rühren, bis der gewünschte Zustand erreicht wurde. Entweder bis das Mus mit Stücken oder ganz glatt ist.

Kartoffelpuffer

  • Die Kartoffeln und Zwiebel schälen und mit der feinen Reibe raspeln. Dann die Eier, Salz und Mehl hinzufügen und schön verrühren.
  • Zum Schluss in einer geölten Pfanne 10 cm große Kleckse machen und von beiden Seiten schön goldbraun braten. Zum Wenden eignet sich ein Pfannenwender.
  • Tipp: Es lohnt sich mehr Apfelmus als angegeben zu machen und den Rest in Gläsern aufzuheben.

0,32 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Frikadellen mit Soße 1,58 Kg CO2 pro Portion

SEPTEMBER: Türkischer Rote-Beete-Salat

Ein Teller mit türkischem Rote Bete Salat, ganiert mit Kräutern

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 1 rote Beete, frisch
  • 500g Joghurt
  • 1-2 Knoblauchzehen
  • Salz
  • 1 Zitrone
  • Bund glatte Petersilie

Zubereitung

  • Am Anfang wird die Knolle gewaschen und mit Wasser bedeckt aufgekocht.
  • Je nach Knollengröße etwa 1 bis 1,5 Stunden zugedeckt bei mittlerer Hitze die Knolle kochen lassen, bis die Knolle gar ist.
  • Die Knolle ist gar, wenn man mit einer Gabel mühelos hineinstechen kann.
  • Anschließend die Rote Bete in ein Sieb gießen, mit kaltem Wasser abschrecken, abkühlen lassen und pellen. Dann auf einer Küchenreibe grob in eine Schüssel raspeln.
  • Zum Schluss den Jogurt dazugeben und den Knoblauch schälen und durch die Presse dazudrücken. Die Zitrone auspressen und mit Salz dazugeben.
  • Alles gut vermischen, die Petersilie waschen und trocken schütteln. Die Blättchen abzupfen und den Salat damit garniert servieren.

0,37 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Fleischsalat 2,17 kg CO2 pro Person

OKTOBER: Kürbis-Kartoffel-Tortilla

Eine schwarze Pfanne gefüllt mit Kürbis Kartoffel Tortilla

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 1 Hokkaido-Kürbis
  • 400 g Kartoffeln, festgekocht
  • 6 EL Öl
  • Salz
  • Pfeffer
  • 1 Bund Petersilie
  • 6 Eier
  • 6 EL Milch
  • Muskatnuss, frisch gerieben

Zubereitung

  • Zuerst den Kürbis putzen, mit einem Löffel entkernen und in 3 cm breite Spalten schneiden. Die Kürbisspalten und geschälten Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden.
  • Nun 2 EL Öl in einer beschichteten Pfanne (ca. 20 cm Ø) erhitzen und die Kürbisspalten darin rundherum fünf Minuten anbraten, salzen, pfeffern und herausnehmen. 3 EL Öl in der Pfanne erhitzen und die Kartoffelscheiben rundherum anbraten, salzen, pfeffern und bei milder bis mittlerer Hitze zugedeckt zehn Minuten dünsten. Kürbis untermischen und weitere fünf Minuten zugedeckt garen.
  • Inzwischen die Petersilienblätter fein hacken. Die Eier und Milch in einem hohen Gefäß mit dem Schneidstab pürieren und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen.
  • Dann das Gemüse mit einem Pfannenwender vom Pfannenboden lösen und die Petersilie untermischen. Alles gleichmäßig in der Pfanne verteilen.
  • Den Pfannenrand mit 1 EL Öl bepinseln und die Eiermilch über das Gemüse gießen. Auf dem Rost im heißen Ofen bei 180 Grad (Umluft 160 Grad) auf der mittleren Schiene 20 bis 30 Min. stocken lassen.
  • Zum Servieren die Tortilla vorsichtig mit einem Pfannenwender vom Pfannenboden lösen und auf eine Platte oder ein Brett gleiten lassen.
  • Tipp: Die Tortilla unbedingt in einer Pfanne mit unbeschädigter Beschichtung zubereiten, damit man sie gut aus der Pfanne bekommt. Achten Sie vor dem Herausnehmen darauf, dass sie unten und am Rand bereits gelöst ist.

0,26 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Champignonquiche 1,14 kg CO2 pro Portion

NOVEMBER: Handkäs‘ mit Musik

Eine Nahaufnahme von Handkäs mit Musik, das heißt Käse mit Zwiebeln und Kümmel.

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 200 – 240 g Handkäse
  • 3 Zwiebeln
  • 8 EL Essig
  • 4 EL Öl
  • 4 EL Wasser
  • Salz und Pfeffer
  • Kümmel, ganz

Zubereitung

  • Zu Beginn werden die Zwiebeln in feine Würfel gehackt. Die restlichen Zutaten, bis auf den Handkäse, zu einer Marinade vermischen.
  • Die Marinade wird einfach über den Handkäse gegeben, gesalzen und gepfeffert und mit Kümmel bestreut.
  • Der Handkäse mit Musik schmeckt am besten, wenn er 1 bis 2 Tage im kühlen durchgezogen ist.
  • Tipp: Um das Gericht zu verfeinern kann man auch geriebene Apfelstücke dazu geben.

0,20 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Bratwurst mit Brötchen 1,88 kg CO2

DEZEMBER: Kürbissuppe

Frische Kürbissuppe in einem weißen Suppenteller, ganiert mit Kürbiskernen

Foto: Lionel Heidenreich

Zutaten für 4 Personen

  • 1 Hokkaido-Kürbis
  • 4 Möhren
  • 500 g Kartoffeln
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Butter
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • 30 ml Milch
  • Salz und Pfeffer
  • Evtl. Kürbiskerne

Zubereitung

  • Am Anfang den Kürbis in Spalten schneiden, schälen, entkernen und in kleine Kürbisstücke würfeln. Dann die Möhren, Zwiebeln und Kartoffeln schälen, waschen und in kleine Stücke schneiden.
  • Währenddessen das Fett in einem Topf erhitzen und die Zwiebelwürfel darin andünsten. Die Brühe hinzufügen und aufkochen lassen.
  • Jetzt den Kürbis, die Möhren und die Kartoffeln zugeben und mit Salz und Pfeffer würzen. Etwa 20 bis 30 Min. kochen lassen und dabei die Hitze auf eine kleine Flamme herunter stellen. Anschließend mit einem Pürierstab die Suppe pürieren, Milch zugeben und abschmecken.
  • Wer mag, kann vor dem Verzehr noch Kürbiskerne darüber streuen.

0,18 kg CO2 pro Portion

Im Vergleich: Spaghetti Bolognese 2,49 kg CO2 pro Portion

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Die Rezepte orientieren sich an folgenden Quellen: