Was heißt klimaneutral?

12. Juli 2022

Klimaneutralität

Klimaneutral bedeutet, dass eine Handlung oder ein Prozess letztlich keine Auswirkungen auf das Klima hat. Dazu müssen alle verursachten Treibhausgas-Emissionen durch die Aufnahme von Kohlendioxid aus der Atmosphäre ausgeglichen werden. Synonym zum Begriff Klimaneutralität wird Treibhausgas-neutral verwendet. Zudem spricht man auch von Netto-Null-Emissionen.

Wie erreicht man Klimaneutralität?

Um Klimaneutralität zu erreichen, sind so genannte Kohlenstoffsenken notwendig, die mehr Kohlenstoff aufnehmen als abgeben. Die wichtigsten natürlichen Kohlenstoffsenken sind Böden, Wälder und Ozeane. Sie entfernen etwa 9,5 bis 11 Gigatonnen CO2 pro Jahr, wie eine Studie für das Europäische Parlament ergab. Diese Menge ist allerdings nur ein kleiner Teil der jährlichen globalen CO2-Emissionen: Laut Statista betrugen sie im Jahr 2020 rund 34,8 Gigatonnen. Es gibt bisher keine künstlichen Kohlenstoffsenken, die so viel Kohlenstoff aus der Atmosphäre entfernen können, wie es notwendig wäre. Klimaneutralität kann es also nur dann geben, wenn der Ausstoß von Treibhausgasemissionen drastisch reduziert wird.

Quellen: Europäisches Parlament, Statista

Ist Klimaneutralität möglich?

Ja! Es ist möglich, Klimaneutralität zu erreichen, auch wenn der Weg dorthin weit ist. Mit dem Green Deal hat sich Europa das Ziel gesetzt, bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu werden, der so viele CO2-Emissionen beseitigt, wie er produziert. Laut einer Studie von Agora Energiewende könnte Deutschland bereits bis 2045 klimaneutral werden. Dazu müsste es mit den Erneuerbaren Energien, der Wasserstofftechnologie, der Elektromobilität und den Gebäudesanierungen noch schneller vorangehen. Zudem müsste der Marktanteil tierischer Eiweißprodukte sinken.

Quelle: Agora Energiewende

Wann ist ein Produkt klimaneutral?

Der Begriff „klimaneutral“ auf Produkten ist nicht gesetzlich geschützt. Er signalisiert lediglich, dass verursachte CO2-Emissionen nachträglich kompensiert werden. Hierzu unterstützen Unternehmen zum Beispiel Aufforstungsprojekte. Die Bezeichnung „klimaneutral“ gibt keine Aussage darüber, ob das Produkt selbst umweltfreundlich ist oder sich das Unternehmen um eine Reduktion anderer Umweltbelastungen bemüht. Grundsätzlich sollte die Vermeidung von Treibhausgasemissionen immer Vorrang vor deren Kompensation haben.

Quelle: Umweltbundesamt

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