Nachhaltige Ernährung – Klimafreundlich essen und genießen

Nachhaltige Ernährung hat verschiedene Dimensionen. Neben einer positiven Wirkung auf den Klimaschutz hat sie auch ökologische, wirtschaftliche, gesundheitliche und soziale Auswirkungen. Sie umfasst alle Bereiche unseres Ernährungssystems, von der Produktion der Lebensmittel durch heimische Bäuerinnen und Bauern über die Verarbeitung, die Verpackung und den Transport in der Region bis zum Verkauf vor Ort. Auch angepasste Verzehrgewohnheiten und das Streben, jegliche Abfälle zu verhindern, sind wichtige Aspekte. Nachhaltige Ernährungsweisen haben noch zusätzlichen Nutzen: Sie wirken sich positiv auf die Umwelt aus und tragen zur Sicherheit von Lebensmitteln und der Ernährung weltweit bei.

Mit einer nachhaltigen Ernährung leisten wir alle einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Generationengerechtigkeit. Dazu gehört auch, Lebensmittel nicht unnötig zu verschwenden, ausgewogen und regional zu essen und auf Produkte mit Label zu achten. Die Umstellung auf eine nachhaltige Ernährung ist ein Schritt in die richtige Richtung.

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Wieso ist nachhaltige Ernährung für Klimaschutz wichtig?

Regional, saisonal, bio – der Ernährungssektor verdient beim Thema Klimaschutz eine große Aufmerksamkeit. Denn wie wir uns heute ernähren, wirkt sich nicht nur auf die heutige Generation aus, sondern auch auf die Generationen, die folgen. Dabei kommt es nicht nur darauf an, was wir essen, sondern auch auf was wir verzichten und was wir nicht wegwerfen.

Worauf muss man bei nachhaltiger Ernährung achten?

Eine ausgewogene, nachhaltige Ernährung lässt sich auf die einfache Formel bringen: mehr Gemüse und weniger Fleisch. Außerdem sinnvoll: eine regionale und saisonale Ernährung. Denn damit tun wir etwas für den Klimaschutz und helfen der heimischen Landwirtschaft. Regionale Produkte sorgen für kürzere Transportwege und verringern so den CO2 Ausstoß. Mit saisonalen Lebensmitteln verhindert man die Produktion in Gewächshäusern, die für den Anbau von Obst und Gemüse viel Energie benötigen. Nachhaltige Produkte mit Label geben uns dabei Sicherheit beim Kauf. Apropos Kauf: Hier sollte man auf Verpackungen möglichst verzichten. All diese Punkte decken verschiedene Bereiche der 4 Dimensionen nachhaltiger Ernährung ab. Diese Art der Ernährung interessiert dich? „10 Tipps für eine klimafreundliche Ernährung“ geben dir weitere wichtige Hinweise.

Die vier Parameter nachhaltiger Ernährung: Umweltverträglichkeit, Gesundheitsverträglichkeit, Wirtschaftsverträglichkeit, Sozialverträglichkeit

Ausgewogen ernähren: mehr Gemüse, weniger Fleisch

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt für die tägliche Ernährung eine Mischkost, die zu drei Vierteln aus pflanzlichen Produkten besteht. Als Orientierung für eine nachhaltige Ernährung kann die bekannte Lebensmittelpyramide dienen. Obst und Gemüse sind gesund. Um hier nicht nur gesund, sondern eben auch nachhaltig zu essen, sollte man vor allem regional angebaute, verarbeitete und transportierte Lebensmittel konsumieren, denn damit wird auch die Umwelt meist gering belastet. Wenn wir uns überwiegend pflanzlich ernähren, anstatt übermäßig tierische Produkte zu konsumieren, tun wir nicht nur uns selbst etwas Gutes, sondern auch der Umwelt. Denn dadurch lässt sich der Ausstoß an klimaschädlichen Treibhausgasen deutlich senken.

Eine Tabelle, die verschiedene Ernährungsstile einem CO2-Ausstoß zuordnet.

Regional und saisonal

Eine regionale und saisonale Ernährung ist auch eine nachhaltige Ernährung. Für Produkte aus der Region fallen keine langen Transportwege an. Das spart Emissionen und die heimische Landwirtschaft wir unterstützt. Der Verzehr saisonaler Produkte ist ebenfalls positiv für den Umwelt- und Klimaschutz, weil der außersaisonale, energieintensive Anbau in Gewächshäusern vermieden wird. Da lange Transportwege wegfallen, kommen regionale Produkte schneller und frischer auf den Tisch. Das schmeckt man auch. Unter „Wie Lokalversorgung das Klima schützt“ erfährst Du, woran Du regionale Lebensmittel erkennst und wo Du sie kaufen kannst, vor allem in Frankfurt und Umland.

Ein Porzellanteller auf einem rustikalen, blauen Teller mit Bratkartoffeln und zwei halben Eiern in Frankfurter Grüner Spße

Produkte mit Label

Zur nachhaltigen Ernährung gehört auch das sorgsame Auswählen von Lebensmitteln und das Achten auf Label bzw. Siegel. Viele Labels geben Auskunft über umweltgerechte und nachhaltige Produktionsbedingungen und stehen für faire Preise für die Erzeuger. Du sicherst dadurch Existenzen und die Umwelt wird weniger belastet. Wenn Du Dich über Labels für mehr Nachhaltigkeit informieren willst, findest Du in unserem Beitrag zu Bio-Lebensmittel Orientierung.

Verpackungsmüll vermeiden

Muss die Gurke in einer Frischhaltefolie stecken? Und falls Lebensmittel verpackt sein müssen, kann die Verpackung dann nicht aus recyclingfähigem Material bestehen? Wir können viel Gutes für die Umwelt tun, indem wir nicht recycelbaren Verpackungsmüll so gut es geht vermeiden. In und auf Biomärkten kann man verpackungsfrei einkaufen, ebenso in den boomenden Unverpackt-Läden. In Frankfurt gibt es eine Reihe von Läden, die dem Prinzip der Verpackungsvermeidung folgen und unverpackt verkaufen. Zero Waste! Und zwar Now sagt dir, wo genau Du sie findest. Auch das ist ein Aspekt der nachhaltigen Ernährung.

Lebensmittelverschwendung als großes Problem

„Food Waste“ ist heute zu einem festen Begriff für ein großes Problem geworden, nämlich für die Lebensmittelverschwendung. Er steht für Lebensmittel, die für den menschlichen Verzehr und die Ernährung hergestellt, aber nicht konsumiert wurden. Die Verschwendung von Lebensmitteln ist ein Raubbau an unserer Umwelt, denn für die Produktion, Lagerung, Kühlung und Transport werden wertvolle Ressourcen vergeudet. Zwei Anglizismen, dir wir uns beim Einkauf als Richtschnur nehmen können: „Leaf to Root“ und „Nose to Tail“. Sie besagen knapp und prägnant, dass man Lebensmittel pflanzlicher und tierischer Herkunft vollständig verwerten soll – vom Blatt bis zur Wurzel und von der Nase bis zum Schwanz.

Ist es teurer, sich nachhaltig zu ernähren?

Nachhaltige Ernährung – das hört sich teuer an, ist es aber nicht. Klar kostet es etwas mehr, auf eine gesunde Ernährung mit weniger Fleisch und biologisch erzeugten Lebensmitteln umzustellen. Nach Berechnungen des Öko-Instituts e.V. sind es pro Jahr gerade einmal 80 Euro gegenüber dem durchschnittlichen deutschen Ernährungsstil. Damit förderst Du nicht nur Deine Gesundheit, sondern tust auch was fürs Klima. Denn durch eine wenig fleischbetonte oder fleischlose Ernährung werden weniger schädliche Klimagase erzeugt.

Planetare Grenzen: Ursachen und Lösungen

Die Basis aller Ernährungsfragen und ein stabiles Fundament, das es für nachhaltige Ernährung braucht: die Erde. Aber auch der Planet Erde hat seine Belastungsgrenzen. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung geht fast die Hälfte der weltweiten Nahrungsmittelproduktion heute auf Kosten der planetaren Belastungsgrenzen. Allerdings: Durch den technologischen Fortschritt stünden uns alle Mittel zur Verfügung, zehn Milliarden Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Damit sich der Zustand unseres Planeten nicht drastisch verschlechtert, braucht es Lösungen, die auch die Ernährung betreffen. Auch hier raten die Experten zu weniger Fleischkonsum und zu einer starken Reduktion der Lebensmittelverluste entlang der Wertschöpfungskette. Fläche muss neu verteilt und genutzt werden, um sich in den planetaren Grenzen zu bewegen und eine nachhaltige Ernährungsweise zu gewährleisten.

Klimagourmetwoche: Das Frankfurter Festival für nachhaltige Ernährung

Dass nachhaltige Ernährung Spaß machen und lecker schmecken kann, das können Frankfurterinnen und Frankfurter bei der jährlich stattfindenden Klimagourmetwoche hautnah erleben – organisiert der Stadt Frankfurt am Main und dem Netzwerk Klimagourmet. Das Festival rund um nachhaltige Ernährung in Frankfurt am Main bietet mehr als 50 tolle Klimagourmet-Aktionen an, von Show-Cooking über Workshops bis hin zur gemeinsamen Radtour zum nächsten Bio-Landwirtschaftsbetrieb. Klingt spannend? Dann geht es hier direkt zu Klimagourmet.

Im Rahmen der Klimagourmetwoche sammeln sich zahlreiche Leute um eine blaue "Klimagourmet"-Fahne.
Eine Person mit einer blauen "I love Klimagourmet"-Schürze hält zwei Rüben in der Hand.

Fazit

Umwelt- und Ernährungsprobleme erfordern ein Umdenken und einen gesellschaftlichen Wandel hin zu einem nachhaltigeren Konsum von Lebensmitteln. Laut Umweltbundesamt haben rund 15% des persönlichen CO2 Fußabdrucks direkt mit dem Thema Ernährung zu tun. Durch unsere Verzehrgewohnheiten können wir dort den CO2 Ausstoß senken. Die Entscheidung für eine nachhaltige Ernährung ist ein wichtiger Betrag. Du hast die Wahl!

Bildquellen

4 Bereiche nachhaltige Ernährung / Klimareferat
A-G Ernährungsstil / angelehnt an R. Grießhammer; #klimaretten, Lambertus Verlag 2019
Grüne Soße / iStock.com/instamatics
Menschenmenge Klimagourmetfestival / Lena Elfrath
Klimagourmetschürze / Claudia Simchen