Solarenergie

Unter Solarenergie oder Sonnenenergie versteht man die Energie der Sonnenstrahlung, die auf die Erdoberfläche trifft und technisch nutzbar gemacht wird. Um Sonnenenergie technisch anwenden zu können, benötigt es Solartechnikanlagen, wie etwa Photovoltaik-Anlagen oder Solarthermieanlagen. Solarenergie zählt neben der Erdwärme, der Windenergie, der Bioenergie und der Wasserenergie zu den wichtigsten, größten und kostengünstigsten regenerativen Energiequellen.

Auf dieser Seite erhältst du Antworten auf deine Fragen zum Thema Solarenergie: Wie entsteht Solarenergie? Wie wird Solarenergie genutzt? Was sind die Vorteile und die Nachteile von Solarenergie? Als Klimareferat der Stadt Frankfurt am Main ist die oberste Prämisse unserer Arbeit, über die Nutzung von Solarenergie im Strom- und Wärmesektor zu informieren und hilfreiche Tipps zu geben, um so zur Minderung der Treibhausgasemissionen beizutragen und gleichzeitig die Energiewende voranzutreiben.

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Solarenergie ist:

wichtig

Ohne die Energie der Sonne gebe es nicht nur kein irdisches Leben, sondern auch keine anderen Energieformen. Sonnenenergie löst eine Energiekette auf der Erde aus. Die Wärme und das Licht der Sonnenstrahlen bilden in den Pflanzen Nährstoffe, die Menschen und Tiere für ihre Ernährung brauchen. Weiterhin treibt Sonnenenergie den Wasserkreislauf an und auch fossile Energiequellen wie Kohle, Erdöl und Erdgas entwickeln sich aus der Sonne.

Durch die technische Nutzung von Solarenergie lässt sich Sonnenlicht effizient in Wärme und Strom umwandeln. Die Umwandlung geschieht ohne die Emission des klimagefährdenden CO2. Auch verursachen Solarzellen während der Nutzungsphase, ihres Einsatzes, keine Emissionen, weshalb sie eine positive Umweltbilanz aufweisen. Damit leistet Solarenergie einen wichtigen Beitrag auf dem Weg zur Klimaneutralität.

groß

Das Potential der Sonnenenergie ist gewaltig. Oft wird behauptet, dass es nicht genug Flächen für Photovoltaik in Deutschland gebe. Das stimmt nicht: Deutschland kann seinen Strombedarf zu 100% aus der Sonne decken. Laut Greenpeace kann eine Gesamtleistung von rund 1000 Gigawatt, also 2,5-mal so viel Photovoltaik wie für ganz Deutschland für die Energiewende benötigt wird, allein gewonnen werden, wenn Anlagen nur auf jedem Dach und Fassade mit einer mittelhohen Einstrahlung installiert werden.

Seit dem Jahr 2003 nahm der Anteil des regenerativen Energieträgers Sonne kontinuierlich zu. Rund ein Fünftel des Stroms aus Erneuerbaren Energien wurde zuletzt mithilfe von Photovoltaik erzeugt. Da die Sonne noch für etwa 5 Milliarden Jahre ausreichend Energie liefern wird, ist diese Energieform auch nach menschlichem Ermessen unerschöpflich.

kostengünstig

Fest steht: Sonnenlicht kostet nichts. Während knappe fossile Ressourcen immer teurer werden, sinkt der Preis der Anlagen stetig. Laut der Renewable Energy Agency, produzieren die meisten Solar- und Windkraftwerke günstiger Strom als die billigsten fossilen Anlagen. Zusätzlich machen die hohen Gas- und Kohlepreise 2021 und 2022 Wind- und Solarenergie noch attraktiver. Die steigende Nachfrage in den letzten Jahren und der technische Fortschritt lassen die Kosten einer Photovoltaik-Anlage sinken.

Quelle: https://www.greenpeace.de/klimaschutz/energiewende/erneuerbare-energien/sonnenkraft

Wie entsteht Solarenergie?

Um die Entstehung von Solarenergie nachvollziehen zu können, müssen wir die Prozesse im Inneren der Sonne verstehen:

Die Sonne setzt sich hauptsächlich aus Wasserstoff, dem leichtesten aller chemischen Elemente und Helium zusammen. In ihrem Inneren finden kontinuierlich Kernfusionsprozesse statt. Dabei verschmelzen Wasserstoffkerne zu Heliumkerne, was jede Menge Energie freisetzt. Auf der Sonnenoberfläche entstehen Temperaturen von über 5.000 Grad Celsius und elektromagnetische Wellen, die dann in Form von Sonnenstrahlen auf die Erde treffen. Diese Strahlung wird auch als Schwarzkörperstrahlung bezeichnet und kommt als konstante Strahlungsenergie auf der Erde an. Selbst wenn wir die Sonne nicht sehen können oder es draußen kalt ist, kommt die Schwarzkörperstrahlung auf der Erde an und kann auf unterschiedlichen Wegen zur Energiegewinnung genutzt werden.

Da häufiger die Frage aufkommt, ob Strom aus Solarenergieanalagen auch in der Nacht genutzt werden kann: Ja! Um nachts Solarenergie nutzen zu können, muss das Tageslicht in Batterien gespeichert werden. Mit Stromspeicher, als physische Batterie im Keller, gibt es die Möglichkeit den produzierten Strom von sonnigen Tagen zwischenzuspeichern.

Wie wird Solarenergie genutzt?

Vielfältig sind die Möglichkeiten, solare Energie zu nutzen. Die bekanntesten sind Photovoltaik-Anlagen und Sonnenkollektoren, durch welche eine direkte Umwandlung der Energie erfolgt. Windkraftanlagen und Wasserkraftwerke nutzen die Sonnenenergie indirekt. Worin unterscheiden sie sich?

Direkte Nutzungsformen von Solarenergie

Die Strahlungswärme der Sonne können wir direkt nutzbar machen, indem wir sie einfangen und in die gewünschte Energieform verwandeln. Hierfür wurden in der Vergangenheit verschiedene Technologien entwickelt, die trotz des Energieaufwandes bei der Erzeugung der Anlagen über ihre Lebenszeit hinweg immer mehr Solarenergie einfangen.

Solarzellen auf Photovoltaik-Anlagen

Die wohl bekannteste direkte Solarnutzung sind Solarzellen auf dem Dach, die das Sonnenlicht in elektrischen Strom umwandeln, der anschließend im Haus genutzt werden kann.

Jede Solarzelle auf Photovoltaik-Anlagen besitzt in ihrem Inneren einen Halbleiter, der in der Regel aus Silizium besteht. Es gibt in jeder Zelle verschiedene Halbleitermaterialien, die in einer bestimmten Anordnung aufeinander abgestimmt sind, da sie unterschiedliche elektrische Ladungen tragen können. Trifft Sonnenlicht auf Photovoltaik-Module, dann entsteht der sogenannte „Photovoltaische Effekt“:

Das Licht, das auf den Halbleiter fällt, wird von den Atomen des Materials absorbiert. Durch die Absorption von Licht werden Elektronen in der Halbleiterschicht angeregt und erhalten genug Energie, um sich von den Atombindungen zu lösen und sich frei durch das Material zu bewegen. Die Bewegung der freien Elektronen in Richtung der Schicht mit entgegengesetzter Ladung erzeugt ein elektrisches Feld. Dieses elektrische Feld ermöglicht den Fluss der Elektronen in eine bestimmte Richtung und erzeugt einen elektrischen Strom. In den Solarzellen entsteht ein Gleichstrom, der mithilfe eines Wechselrichters in den für den Haushalt nutzbaren Wechselstrom verwandelt wird. Den erzeugten Strom kann man entweder selbst verbrauchen oder ins öffentliche Netz einspeisen.

Lohnt sich Einspeisen überhaupt?

Vorab sollte festgehalten werden, dass Solarstrom deutlich günstiger bezogen werden kann als Strom aus dem öffentlichen Netz. Aktuell kostet in Frankfurt eine Kilowattstunde Strom aus dem Netz 45 Cent. Solarstrom kann auf dem Einfamilienhaus für weniger als ein Drittel dieses Preises erzeugt werden.

Außerdem wurde Ende Juli 2022 die Einspeisevergütung deutlich angehoben. Wie viel Du verdienst, hängt also vom Jahr der Inbetriebnahme deiner Anlage ab. Aktuell beträgt die Einspeisevergütung 8,6 Cent für Anlagen bis 10 kWp und wird für 20 Jahre ausgezahlt. Mit einer regelmäßigen Wartung und Reinigung der Module, können die Anlagen, auch nach dem Förderende, weiter betrieben werden.

Um den Solarstrom einspeisen zu können, ist ein Netzanschluss, der beim örtlichen Stromversorger beantragt wird, notwendig. Dies muss vor der Einrichtung der Anlage passieren. Betreiberinnen und Betreiber sind derweil dazu verpflichtet, alle Anlagen im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur anzumelden. Mit der Anmeldung wird sogleich der Anspruch auf Auszahlung der finanziellen Forderung nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) erhoben.

Der Preis, die Betriebskosten und die Entscheidung, ob der Strom komplett ins Stromnetz eingespeist oder selbst genutzt wird, sind Faktoren, die durchaus entscheiden, ob eine Photovoltaik-Anlage wirtschaftlich sinnvoll ist. Hier findest du weiterführende Informationen.

Quelle: https://www.solaranlage-ratgeber.de/photovoltaik/photovoltaik-planung/eigenverbrauch-von-solarstrom
Quelle: https://www.strom-guenstiger.de/in/frankfurt

Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Definitiv! Photovoltaik lohnt sich für die Umwelt und für den eigenen Geldbeutel. Grundsätzlich benötigen die meisten Photovoltaik-Anlagen Strom aus dem öffentlichen Versorgungsnetz, um zu funktionieren. Allerdings kann auch bei einem Stromausfall mit einem passenden ersatzstromfähigen Wechselrichter und Stromspeicher die Photovoltaik-Anlage weiter betrieben werden. Weiterhin senkt Photovoltaik die Stromkosten und ist eine lohnende Investition, wenn möglichst viel vom selbst erzeugten Strom auch selbst genutzt wird.

Kosten

Die Berechnung einer Solaranlage fällt individuell aus und hängt von unterschiedlichen Faktoren, wie etwa die Größe und Leistung, ab. Eine private Photovoltaik-Anlage für ein Einfamilienhaus kostet je nach Größe von 5.400€ bis 13.300€ (netto zzgl. Steuer) im Durchschnitt. Im Preis mit inbegriffen sind die Kosten für die Installation und Inbetriebnahme der Anlage. Die durchschnittliche Photovoltaik-Anlage refinanziert sich in 10 bis 15 Jahren. Eine frühe Amortisierung kann durch einen hohen Eigenverbrauchanteil, schnelle Inbetriebnahme und niedrige Anschaffungskosten gefördert werden.

Quelle: https://www.solaranlagen-portal.com/photovoltaik/kosten

Montage

Jede Hausbesitzerin und Hausbesitzer kann leicht prüfen, ob ich sich das Dach ihres Hauses für die Nutzung von Solarenergie eignet. Die Verbraucherzentrale bietet hierfür einen Solar-Eignungs-Check an.

Wartung

Die Kosten für die Wartung einer für ein Einfamilienhaus typischen Photovoltaik-Anlage liegen zwischen 150 und 250€ pro Jahr. Für private Photovoltaik-Anlagen gibt es keine Verpflichtung zur regelmäßigen Wartung. Allerdings wird empfohlen alle 4 Jahre eine Wartung durchzuführen.

Quelle: https://photovoltaik.org/kosten

Sonnenkollektoren auf Solarthermieanlagen

Die Solarthermie ist eine Technologie, die Sonnenenergie nutzt, um Wärmeenergie zu erzeugen. Im Gegensatz zu Photovoltaik-Anlagen, bei der Sonnenlicht direkt in elektrische Energie umgewandelt wird, konzentriert sich die Solarthermie auf die Nutzung der Wärmeenergie der Sonne für verschiedene Anwendungen wie zur Warmwasserbereitung, für die Raumheizung oder die Prozesswärme.

Herzstück einer Solarthermieanlage ist ein Sonnenkollektor, der das Sonnenlicht absorbiert und in Wärmeenergie verwandelt. Die in den Kollektoren zirkulierende Wärmeträgerflüssigkeit (z.B. ein Wasser-Glykol-Gemisch) nimmt die Wärmeenergie auf und gibt die Wärme an einen Wärmetauscher ab, der wiederum in einem Warmwasserspeicher oder im Heizsystem integriert ist.

Die Sonnenstrahlen werden von Kollektoren aufgenommen, weiterverarbeitet und in Energie umgewandelt. Wenn die Sonnenstrahlen senkrecht auf die Kollektoren scheinen, wird auch am meisten Energie aufgenommen. In kälteren Monaten überzeugen vor allem die Röhrenkollektoren, da sie Temperaturunterschiede besser ausgleichen als Flachkollektoren. Allerdings sind Flachkollektoren günstiger und oft die richtige Wahl zur reinen Warmwassererzeugung.

Ein Nachteil der Solarthermieanlagen ist ihre Abhängigkeit von der Sonneneinstrahlung. Während in den Sommermontagen die Brauchwasserversorgung, also Nutz- oder Betriebswasser, über die Anlagen sichergestellt werden, braucht es in der kalten Jahreszeit meistens die Unterstützung eines zusätzlichen Heizungssystems.

Wann lohnt sich eine Solarthermieanlage?

Generell lässt sich sagen: Je größer der Warmwasserbedarf, desto eher lohnt sich eine Solarthermieanlage. Insbesondere wenn sie zur Unterstützung der Heizung genutzt wird. Wenn Dich das Thema interessiert, findest du hier weiterführend Informationen.

Förderung

Beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) können für thermische Solaranlagen Zuschüsse zu den Anschaffungs- und Installationskosten in Höhe von 25% beantragt werden.

Kosten

Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus kostet Solarthermie zur Trinkwarmwassererwärmung im Durchschnitt rund 5.000€. Die Kosten für eine Heizungsunterstützung belaufen sich im Durchschnitt auf 9.000€.

Quelle: https://www.solaranlagen-portal.de/thermische-solaranlage/solarkollektor-preis.html

Montage

Solarthermie kann in Eigenregie montiert werden, doch ist der Anschluss der Nachheizung zwingend von einem Fachbetrieb durchzuführen.

Wartung

Bei Solarthermie wird ein Wartungszyklus von ca. 2 Jahren empfohlen. In diesem Zuge sollte auch eine Kontrolle der Solarflüssigkeit durchgeführt werden. Diese sollte alle 5 bis 6 Jahre ausgetauscht werden. Die Wartungskosten belaufen sich auf etwa 50 bis 150€.

Quelle: https://gruenes.haus/solarplatten-kosten-preis/

Indirekte Nutzungsformen von Solarenergie

Solarenergie lässt sich nicht nur direkt nutzen, indem die Sonnenstrahlen über Kollektoren eingefangen und in Wärme oder Strom verwandelt werden, sondern auch indirekt. Die Sonneneinstrahlung treibt natürliche Prozesse an, die im zweiten Schritt für die Energiegewinnung genutzt werden können.

Pflanzen

Nahezu alle Pflanzen auf der Erde benötigen das Sonnenlicht für Photosynthese. Damit ist das Sonnenlicht eine Grundvoraussetzung dafür, dass Pflanzen überhaupt auf der Erde wachsen können. Unter anderem werden Pflanzen zur Herstellung von Biokraftstoffen verwendet. Beispiele dafür sind Biodiesel, der aus Pflanzenölen gewonnen wird und Bioethanol, das aus fermentierten pflanzlichen Materialien hergestellt werden. Diese Biokraftstoffe sind eine nachhaltige Alternative zu fossilen Brennstoffen für Fahrzeuge und anderen Anwendungen. Allerdings verursachen Kraftstoffe aus Anbaubiomasse hohe CO2-Emissionen. Eine echte, nachhaltige Alternative sind Biokraftstoffe vor allem dann, wenn sie aus Abfall- oder Reststoffen wie Altspeiseölen oder Stroh, die nicht anderweitig verwendet werden, gewonnen wird.

Wind- und Wasserkraftwerke

Windkraftanlagen in der Wetteraus, nördlich von Frankfurt

Auch Wind- und Wasserkraftwerke nutzen Solarenergie auf indirekte Weise. Solarenergie treibt den Wind an, indem sie die Erdoberfläche ungleichmäßig erwärmt und Temperaturunterschiede verursacht. Dadurch kommt es zu Luftströmen und Winden. Windkraftwerke nutzen diese kinetische Energie des Windes, um sie in mechanische Energie umzuwandeln und darauffolgend elektrische Energie zu erzeugen.

Windkraftanlagen in der Wetteraus, nördlich von FrankfurtDie Erwärmung der Erdoberfläche treibt auch den Wasserkreislauf an. Die Sonne verdampft Wasser aus den Ozeanen, Seen und Flüssen, wodurch Wolken gebildet werden. Wenn diese Wolken abkühlen, kondensiert der Wasserdampf und es entstehen Niederschläge. Durch diese Niederschläge werden Wasserreservoirs, wie Stauseen oder Flüssen aufgefüllt, die zur Erzeugung von Wasserkraft verwendet werden. Wasserkraftwerke nutzen die Bewegungsenergie des fließenden Wassers oder den Höhenunterschied zwischen Stauseen und Turbinen, um mechanische Energie zu erzeugen, die dann in elektrische Energie umgewandelt wird.

Aufwindkraftwerke

Solare Aufwindkraftwerke sind Anlagen, welche die aufsteigende Luftströmung in der Atmosphäre nutzen, um elektrische Energie zu erzeugen. Sonnenenergie erhitzt den Boden und die Luft in der Umgebung. Die Bodenoberfläche absorbiert die Sonnenstrahlung und wird wärmer als die darüber liegende Luftschicht. Durch die Erwärmung der Luft entsteht eine Temperaturdifferenz zwischen der warmen Bodenluft und der kühleren Luft. Die warme Luft steigt aufgrund der geringeren Dichte nach oben. Dieser aufsteigende Luftstrom wird als thermischer Aufwind bezeichnet. Das Aufwindkraftwerk nutzt diesen aufsteigenden Luftstrom, um seine Turbine anzutreiben und elektrische Energie zu erzeugen. Die Turbine können entweder mit der aufsteigenden Luft oder über einen angeschlossenen Luftkanal arbeiten.

Gezeitenenergie

Die Gezeitenkraftwerke sind auf die natürlichen Gezeitenbewegungen des Wassers angewiesen, um elektrische Energie zu erzeugen. Bei Flut strömt das Wasser in das Hinterland und füllt einen Stausee oder ein Becken hinter der Barriere oder dem Damm. Bei Ebbe wird das Wasser durch Turbine geleitet, die von der abfließenden Gezeitenströmung angetrieben werden und erzeugt so elektrische Energie.

Indem sie Gravitationskräfte auf die Erde ausüben, beeinflussen Sonne und Mond die Gezeiten. Obwohl die Gezeitenenergie damit nicht direkt von der Sonnenenergie abhängt, spielt die Sonne eine indirekte Rolle bei ihrer Erzeugung.

Bioenergie

Bioenergie ist eine Form der erneuerbaren Energie, die aus biologischen Quellen gewonnen wird, wie zum Beispiel Biomasse, Biogas und Biotreibstoffen. Die Solarenergie treibt das Pflanzenwachstum an und beeinflusst die Menge und die Qualität der Biomasse. Eine höhere Sonneneinstrahlung führt zu einem erhöhten Pflanzenwachstum und einer größeren Biomasseproduktion. Die Biomasse kann durch Vergärung in Biogas umgewandelt oder zu Holzpellets oder Hackschnitzel verarbeitet werden und erzeugt bei ihrer Verbrennung Wärme oder elektrische Energie. Allerdings sollte die stoffliche Verwertung von Holz, beispielsweise in der Bauindustrie, Vorrang gegenüber einer energetischen Verwertung haben.

Was sind die Vorteile und die Nachteile von Solarenergie?

Die Nutzung der Solarenergie hat ein erhebliches Potenzial für die Energiewende, das längst nicht voll ausgeschöpft ist. Doch wie jede Technik hat auch die Nutzung von Solarenergie seine Sonnen- und Schattenseiten.

Vorteile der Nutzung von Solarenergie

Nachteile der Nutzung von Solarenergie

Wo steht Solarenergie heute?

In den letzten Jahren hat Solarenergie erhebliche Fortschritte gemacht und ist zu einer wichtigen Energiequelle auf globaler Ebene geworden. Fortschritte in der Technologie, die Massenproduktion von Solarmodulen und staatliche Unterstützung haben zu einer erheblichen Kostensenkung geführt. Solarenergie hat mittlerweile in vielen Teilen der Welt Wettbewerbsfähigkeit erreicht und ist in einigen Regionen bereits die kostengünstigste Energiequelle.

Viele Länder haben Maßnahmen ergriffen, um den Ausbau der Solarenergie zu fördern. Regierungen bieten finanzielle Anreize wie Einspeisetarife, Förderprogramme und steuerliche Vergünstigungen, um Investitionen in Solarenergie zu unterstützen. Dies hat zu einem verstärkten Ausbau von Solarsystemen auf nationaler und regionaler Ebene geführt.

Internationaler Stand der Solarenergienutzung

Um die gesetzten Umwelt- und Klimaziele zu erreichen, wurden zahlreiche Gesetze auf den Weg gebracht. Der European Green Deal ist beispielsweise ein politisches Programm der Europäischen Union, das im Dezember 2019 von der Europäischen Kommission vorgestellt wurde. Ziel des European Green Deal ist es, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen und dabei wirtschaftliches Wachstum von der Ressourcenverwendung zu entkoppeln.

Spitzenreiter in der Solarnutzung ist im Länderranking China mit knapp 33 Prozent (309 Gigawatt) der weltweit installierten Solarleistung (Statistisches Bundesamt, 2021). Mit großem Abstand folgen USA, Japan und Deutschland.

Stand der Solarnutzung in Deutschland

Im Jahre 2021 gab es in Deutschland 2,2 Millionen Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 59 Gigawatt. Laut dem Fraunhofer-Institut erzeugten diese Anlagen 2021 rund 48,4 Terawattstunden Strom, von denen 44,6 Terawattstunden in das öffentliche Stromnetz eingespeist und die verbleibenden 3,8 Terawattstunden selbst verbraucht wurden.

Auch im Bereich der Solarwärme-Nutzung stehen die Zeichen gut. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft waren 2021 rund 2,52 Millionen Solarwärmeanlagen in Betrieb, die insgesamt 8,8 Terawattstunden Solarwärme erzeugen konnten. Doch das Potenzial ist weitaus größer. Nach einer Analyse des EUPD Research ist 89 Prozent des Solarpotenzials auf deutschen Ein- und Zweifamilienhäusern noch ungenutzt. Auch Du kannst also einen wichtigen Beitrag zum Umstieg auf Solarenergie und für den Klimaschutz leisten.

Stand der Solarnutzung in Frankfurt


Photovoltaik-Anlagen auf der Textorschule in Frankfurt

Die Stadt Frankfurt am Main verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Hierzu werden 19 Grundsatzbeschlüsse in den Fokus gerückt, die die Treibhausgasemissionen senken und den Klimaschutz fördern.

Photovoltaik-Anlagen auf der Textorschule in FrankfurtDas bedeutet, Frankfurt nimmt Tempo beim Ausbau der Solarenergie auf stadteigenen Gebäuden auf. Bis 2030 sollen auf allen Dächern städtischer Gebäude Solartechnikanlagen installiert werden. Schulen, Kindergärten, Verwaltung und Feuerwehrwachen sollen mit Photovoltaik-Anlagen oder anderen Solartechnikanlagen ausgestattet werden.

Stadtteil Riedberg.

Ein Vorreiter in der Solar-Nutzung ist der Frankfurter Stadtteil Riedberg. Als wachsende Gruppe von Riedbergerinnen und Riedberger setzen sie sich dafür ein, Riedberg bis 2030 klimaneutral zu machen.

Solarverein Frankfurt.

Weiterhin hat sich im April 2009 der Solarverein Frankfurt und Umgebung e.V. gegründet, um aktiv für den Umweltschutz und gegen den Klimawandel zu werden. Der Verein möchte Bürgerinnen und Bürger ein Forum geben, um sich über den Bau und Betrieb von Bürgersolaranlagen auszutauschen und informiert über aktive und passive Mitgliedschaft, Weiterbildungsmöglichkeiten und Aktionen im Solarbereich.

Förderprogramm Frankfurt spart Strom.

Darüber hinaus ist es gut zu wissen, dass die Stadt Frankfurt als erste bundesweite Stadt im Jahr 2008 mit der Fördergramm Frankfurt spart Strom begonnen, Stromeinsparungen mit einer Geldprämie zu belohnen. Wer seinen Stromverbrauch innerhalb eines Jahres um mindestens 10% reduziert, erhält von der Stadt eine Prämie von 20€ und noch einmal 10 Cent für jede weitere eingesparte Kilowattstunde.

Turnerschaft Heddernheim.

Auch die Turnerschaft Heddernheim setzt sich aktiv für die Solarenergie-Nutzung ein und inspirieren andere Frankfurter, die sich ebenfalls privat engagieren wollen. Unter anderem wurde auf der Sporthalle eine Photovoltaik-Pachtanlage installiert, mit der jährlich etwa 5 Tonnen CO2 eingespart werden können.

Interessierst auch Du Dich für Solarenergie? Dann findest Du in Hessen zahlreiche Anlaufstellen wie zum Beispiel die Sonneninitiative, die dich von der Planung über den Bau bis hin zum Betrieb von Bürgersolaranlagen informiert und beraten kann. Über das Solarkataster Hessen kannst Du Dir anzeigen lassen, ob Dein Dach das Potenzial für die Solarnutzung hat.

Logos des hessischen Miniteriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz / Intergreirter Klimaschutzplan Hessen 2025
Bildquellen

Solarzellen nach Sonnenuntergang (Symbolbild) © Karl-Josef Hildenbrand/dpa
Windkraftanlagen in der Wetterau / iStock.com/ Frank Wagner
Photovoltaikanlage auf der Textorschule in Frankfurt / Ulrike Wiedenfels
Energie-Ziele der Regierung in weiter Ferne / angelehnt an Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW)