Was ist Recycling?

Recycling bezeichnet die Aufbereitung und Wiederverwertung von Abfallstoffen für neue Produkte. Das ursprüngliche Produkt wird dabei zerstört und mitunter bis in seine Grundstoffe zerlegt. Die gewonnenen Sekundärrohstoffe werden anschließend für die Herstellung neuer Produkte verwendet.

Ein grünes, dreipfeiliges Recycling-Logo

Die Pfeile im Recycling-Symbol stehen für die drei Schritte im Recyclingprozess: (1) Materialien sammeln, (2) Recycling und (3) Kauf von recycelten Produkten. Sie sind in Anlehnung an das Möbius-Band als unendliche Schleife angeordnet.

Mit Blick auf die Endlichkeit der Ressourcen ist Recycling heute wichtiger denn je. Jahr für Jahr rückt der sogenannte Welterschöpfungstag (Earth Overshoot Day) immer weiter nach vorne. An diesem Datum – 2021 war es der 29. Juli – wurden weltweit alle natürlichen Ressourcen der Erde verbraucht, die sie in einem Jahr regenerieren kann. Für Deutschland liegt dieses Datum sogar noch früher als in der weltweiten Betrachtung (2021: 4. Mai).

Die zunehmende Verknappung von Ressourcen erfordert es, Abfälle als bedeutenden Lieferanten von neuen Rohstoffen zu verstehen und zu nutzen. Gleichzeitig kann Recycling einen wichtigen Beitrag für mehr Klimaschutz leisten. Denn die CO2-Bilanz fällt deutlich besser aus, wenn etwa Kunststoffabfälle ins Recycling gehen, statt in die Verbrennung, bei der klimaschädliche Gase freigesetzt werden.

Unten findest du Blog-Beiträge und weitere Informationen zum Thema Recycling.

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Definition gemäß § 3 Abs. 25 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG)

In Deutschland lautet die gesetzliche Definition von Recycling gemäß § 3 Abs. 25 Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) wie folgt:

Recycling […] ist jedes Verwertungsverfahren, durch das Abfälle zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden; es schließt die Aufbereitung organischer Materialien ein, nicht aber die energetische Verwertung und die Aufbereitung zu Materialien, die für die Verwendung als Brennstoff oder zur Verfüllung bestimmt sind.

Abfallhierarchie

Die Abfallrahmenrichtlinie der EU von 2008 definiert eine fünfstufige Abfallhierarchie. Die Abfallhierarchie ist eine Prioritätenfolge, die den Rechtsvorschriften im Bereich der Abfallvermeidung und -bewirtschaftung zugrunde liegt:

Eine Grafik zeigt die fünf Stufen der Abfallhierarchie.

Die fünf Stufen der Abfallhierarchie

  1. Höchste Priorität hat die Abfallvermeidung. Darunter fallen alle Strategien und Maßnahmen, mit denen sich das Abfallaufkommen senken lässt und Abfall erst gar nicht entsteht.
  2. Die Vorbereitung zur Wiederverwertung hat die Wiederverwendung eines Produktes oder einer Komponente zum Ziel. Typische Beispiele sind Mehrwegflaschen oder die Second-Hand-Nutzung.
  3. Die dritte Stufe der Abfallhierarchie ist das Recycling. Es umfasst die Aufbereitung von Abfällen zu Materialien oder Stoffen, die wieder in vermarktungsfähigen Produkten eingesetzt werden können.
  4. Die nächste Stufe ist die sonstige Verwertung. Dazu zählt unter anderem die energetische Verwertung. Hierbei werden Abfälle in der Regel in Müllheizkraftwerken verbrannt und die gewonnene Energie in Form von Wärme oder Strom genutzt.
  5. Die unterste Hierarchiestufe stellt die Beseitigung von Abfall dar, z. B. auf einer Deponie.

Spricht man von Recycling, ist nach der Abfallrichtlinie der EU nur die Stufe 3 der Abfallhierarchie relevant. Die restlichen vier Stufen haben nichts mit Recycling zu tun.

Häufig trifft man auf den Begriff der Recyclingquoten, die quantitative Ziele für das Recycling festlegen. Für viele Materialien und Produkte gibt es entsprechende gesetzlich vorgeschriebenen Quoten. Hier ist aber mitunter Vorsicht angesagt. Denn die Berechnung der Recyclingquote ist von der Definition von Recycling abhängig und beinhaltet häufig auch die verbrannte Müllmenge, also die sonstige Verwertung, die in der Abfallhierarchie dem Recycling folgt.

Arten von Recycling

Beim Recycling unterscheidet man zwischen zwei Prozessen: dem Upcycling und dem Downcycling. Während beim Upcycling Abfallstoffe aufgewertet und in neue Produkte verwandelt werden, werden beim Downcycling die Abfallstoffe im Vergleich zum ursprünglichen Material abgewertet.

Upcycling

Werden Abfallprodukte oder -materialien in einer Weise wiederverwendet, dass aus ihnen ein gänzlich neues Produkt entsteht, handelt es sich um Upcycling. Diese Form kreativer Zweckentfremdung ist schon lange aus vielen Entwicklungsländern bekannt, wo zum Beispiel aus alten Autoreifen Sohlen von Sandalen gefertigt werden. Auch in Industriegesellschaften gewinnt das Upcycling an Relevanz. So wird beispielsweise Palettenholz ein neues Leben in Möbelstücken geschenkt, aus ausrangierten Jeans werden trendige Umhängebeutel gemacht und aus leeren Tetra-Packs oder PET-Flaschen lassen sich schicke Blumentöpfe basteln. Wenn du mehr erfahren und konkrete Do-It-Yourself-Ideen finden möchtest, lies unseren Artikel zum Thema Upcycling.

Ein Fußpaar trägt aus Reifen gefertigte Sandalen.
Eine Betonwand ist mit zahlreichen, aus PET-Flaschen gefertigten Blumentöpfen dekoriert.

Upcycling: Sandalen aus Autoreifen und Blumentöpfe aus PET-Flaschen

Downcycling

Eine Hand führt durch bunte, fein geschredderte Plastikabfälle.
Downcycling: Zermahlene Kunsstoffabfälle können weiterverarbeitet werden.

Eine weitere wichtige Form des Recyclings ist das Downcycling. Bei dieser Methode der Wiederverwendung von Abfallstoffen verlieren diese an Qualität und sind anschließend weniger wertvoll. Beispiele dafür sind Altkleider, die geschreddert zu Dämmmaterial verarbeitet werden oder Altpapier, aus dem Toilettenpapier gemacht wird. Auch die Verwertung von Kunststoff- und Plastikabfällen ist meist ein Downcycling, da hier sortenreine Reste häufig nicht gewährleistet werden können. Anstatt zum ursprünglichen Produkt wiederverarbeitet zu werden, wird ein Teil des Kunststoffabfalls zu Granulat vermahlen, das beispielsweise in der Herstellung von Kleiderbügeln oder Kinderspielzeug verwendet wird.

Freecycling

Freecycling – das hört sich an wie eine Form des Recyclings, ist es aber nicht. Hinter Freecycling steht die Idee, Gebrauchs- und Alltagsgegenstände über eine Internetplattform oder die sozialen Medien zu teilen oder zu verschenken. Eine bekannte Plattform für das Freecycling ist das gemeinnützige Freecycle Network. Da weder eine Wiederverwertung noch eine Wiederaufbereitung stattfindet, handelt es sich hier nicht um Recycling. Das Freecycling lässt sich dagegen der zweiten Stufe der Abfallhierarchie zuordnen, der Vorbereitung zur Wiederverwertung.

Precycling

In Zusammenhang mit Recycling fällt immer wieder auch der Begriff Precycling. Auch hier handelt es sich streng genommen nicht um Recycling, sondern es ist ein anderes Wort für Abfallvermeidung, die in der Abfallhierarchie die oberste Priorität darstellt. Getreu dem Motto „Die beste Verpackung ist die, die man nicht braucht“, ist das Ziel von Precycling insbesondere die Vermeidung von Verpackungsmüll. Wer precyceln möchte, kauft in Unverpackt-Läden ein, kocht selbst, anstatt Fertiggerichte zu konsumieren oder kauft unverpacktes Obst. Auch vorproportionierte Verpackungen, wie Gummibärchentütchen in einer großen Verpackung, bleiben im Regal liegen, denn sie sind unnötiger Verpackungsmüll.

Recycling nach Materialien

So unterschiedlich die Abfallmaterialien sind, so unterschiedlich schwer oder einfach lassen sie sich recyceln. Entsprechend verschieden sind auch die jeweiligen Recyclingverfahren.

Eine wichtige Kenngröße ist die Recyclingquote als Maß für funktionierendes Recycling. Sie gibt den Anteil der Rohstoffe an, die u.a. durch Recycling wiederverwertet werden. Aber Vorsicht: Auch an dieser Stelle nochmal der Hinweis, dass die sonstige Verwertung auch in die Recyclingquote mit hineinzählt. Das ist leider begrifflich etwas unsauber, aber in der Praxis so definiert.

Was denkst du? Wie gut sind wir in Deutschland darin, Abfall zu recyceln? Je nach Material können die Unterschiede groß sein.

Laut Umweltbundesamt betrugen im Jahr 2019 in Deutschland die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen 56 %, für Aluminium 94 %, für Glas 84 % und für Papier und Karton 90 %. Recht hoch ist die Recyclingquote auch für Textilien. Nach der Textilstudie 2020 des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. werden rund 88 % der Alttextilien verwertet. Unbefriedigend ist hingegen noch die Sammelquote bei Elektro- und Elektronikaltgeräte. Dort wurde die angestrebte Mindestsammelquote von 65 % nach Angaben des Umweltbundesamtes im Jahr 2019 mit 44,3 % deutlich verfehlt. Die Zahlen zeigen dir, wo wir in Sachen Recycling schon gut sind und in welchen Bereichen noch Nachholbedarf besteht.

Plastik

Plastik ist ein Sammelbegriff für verschiedene Kunststoffe. Es gibt Hunderte von Plastikarten. Nach Angaben des Umweltbundesamts entfielen 2019 in Deutschland 69 % der verarbeiteten Kunststoffe auf fünf Kunststoffsorten:

In einer Recyclinganlage wird Plastik zerschreddert.
In der Recyclinganlage werden Kunststoffabfälle zunächst
geschreddert.

Für das Recycling werden die Kunststoffabfälle zuerst geschreddert und zerkleinert. Sortenreine Partien lassen sich anschließend für die erneute Verarbeitung mischen und granulieren. Vermischte Altkunststoffe können chemisch oder thermisch verarbeitet werden, während für stark verschmutzte Partien nur die energetische Nutzung in Frage kommt.

Im Jahr 2019 wurden laut Umweltbundesamt 99,4 % aller gesammelten Kunststoffabfälle verwertet. Von den gesammelten Kunststoffabfällen wurden aber lediglich 46,6 % werk- und rohstofflich genutzt, also recycelt. Mehr als die Hälfte, 52, 8 %, wurde in Müllheizkraftwerken, Zementwerken oder Kraftwerken energetisch verwertet und etwa 0,6 % wurden deponiert oder verbrannt.

Wie ist es um Bioplastik bestellt, mit dem immer mehr Verpackungen beworben werden? Das hört sich auf den ersten Blick gut an, doch ist es wirklich ein Heilsbringer? Biobasiertes Plastik kann zweierlei bedeuten: Er kann ganz oder teilweise aus pflanzlichen Rohstoffen produziert sein oder biologisch abbaubar sein. Und das mit der biologischen Abbaubarkeit ist so eine Sache. Denn in der Natur kann es mitunter viele Jahre dauern, bis Bioplastik zersetzt ist.

Metalle

Wichtige Metalle, die durch Recycling gewonnen werden, sind Aluminium, Stahl und Kupfer. Das Leichtmetall Aluminium wird in vielen Bereichen angewendet – als Werkstoff für Konstruktionen, für Elektrogeräte oder für Verpackungen und Behälter, um nur einige zu nennen. Sehr vielseitig sind auch die Einsatzmöglichkeiten von Stahl, der im Bauwesen, in Maschinen, in der Automobilindustrie und zahlreichen anderen Bereichen verwendet wird. Kupfer zeichnet sich durch eine exzellente elektrische und thermische Leitfähigkeit sowie durch Hitzebeständigkeit aus. Wichtige Einsatzfelder des Metalls sind daher die Elektrotechnik und der Bausektor.

Die Recyclingquote für Metalle ist in der Regel hoch. Für Aluminium beträgt sie 88 %. Die hohe Recyclingquote ist einfach zu erklären: Das Umschmelzen der Metalle ist deutlich einfacher und weniger kostenintensiv als die Gewinnung aus Erz. Probleme können allerdings bestimme Legierungselemente bereiten, die sich nur bedingt oder aufwendig trennen lassen.

Glas

Ein grüner Kran ragt aus einem Berg aus Altglas am Frankfurter Osthafen empor.
Eine Recycling- und Sammelstelle für Altglas im Frankfurter Osthafen

Glas ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Für das Recycling hat Glas den enormen Vorteil, dass es unendlich oft eingeschmolzen werden kann, um daraus wieder neues Glas zu produzieren.

Glas hat eine jahrzehntealte Recyclingtradition in Deutschland. Daraus erklärt sich auch die hohe Recyclingquote von über 80 %. Wichtig für ein qualitativ hochwertiges Recycling ist allerdings die farbliche Trennung in Grün-, Braun- und Weißglas an den Glascontainern, um Farbstiche im späteren Schmelzprozess zu verhindern.

Papier

Eine ähnlich gute Recyclingquote wie Glas hat Papier. In Deutschland werden rund 90 % des Altpapiers – Karton, Büro- und Zeitungspapier – recycelt. Ein bedeutender Abnehmer ist die deutsche Papierindustrie, die im Jahr 2020 gut 80 % Altpapier für die Papierherstellung genutzt hat.

Nicht jedes Altpapier lässt sich recyceln. Nasses oder mit Essensresten verschmutztes Papier kommt für ein Recycling nicht infrage. Ein großer Vorteil ist dagegen, dass Papier wiederholt recycelt werden kann. Nach einer Studie der Technischen Universität Darmstadt können bestimmte Papierfasern sogar mehr als 25-mal recycelt werden.

Textilien

Altkleider haben ebenfalls eine hohe Recyclingquote. Das spiegelt sich in einer hohen Recyclingquote wider. Nach der Textil-Studie des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung e. V. werden rund 88 % der Alttextilien verwertet.

Das Sammelaufkommen pro Einwohner und Jahr ist zuletzt weiter gestiegen – ein Indiz dafür, dass Kleidung vermehrt neu gekauft wird, um aktuellen Modetrends zu entsprechen. Fast zwei Drittel (62 %) der Alttextilien werden wiederverwendet, der Rest wird zu etwa gleichen Anteilen zu Putzlappen und Dämmstoffen verarbeitet, geht ins Faserrecycling oder wird verbrannt.

Elektronischer Abfall

Die Definition von Elektroschrott ist denkbar einfach. Darunter fällt alles, was einen Stecker oder eine Batterie hat. Seit dem Jahr 2019 gilt EU-weit eine Sammelquote von 65 % für Elektro- und Elektronikaltgeräte als Ziel. Nach den Zahlen des Umweltbundesamtes wurde 2019 eine Sammelmenge von rund 947.000 t Elektroschrott erreicht, die von der EU vorgegebene Sammelquote mit 44,3 % aber deutlich verfehlt.

Das Recycling von elektronischem Abfall kann auf den ersten Blick lohnend sein, da er wertvolle Edelmetalle wie Gold und seltene Materialien wie Palladium beinhalten kann. Trotz allem rechnet sich ein Recycling aber oft wirtschaftlich nicht, weil die immer komplexeren Bestandteile von modernen Geräten sich häufig nicht einzeln auftrennen lassen.

Batterien

Für gebrauchte Batterien besteht in Deutschland eine gesetzliche Rückgabepflicht für Verbraucher und eine Rücknahmepflicht für den Handel, öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger, Hersteller und Importeure. Laut der Stiftung Gemeinsames Rücknahmesystem Batterien wurden 2019 in Deutschland 17.686 t Geräte-Altbatterien gesammelt. Dies entspricht einer Sammelquote von 76,1 %.

Durch die Kombination verschiedener Verfahren könnten theoretisch bis zu 90 % der Materialien in Batterien recycelt werden. Besonders relevant wäre hierbei die Rückgewinnung von Kobalt, Nickel, Mangan, Kupfer und Lithium. Das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien und -Akkus von Elektrofahrzeugen ist anspruchsvoller, aber ebenfalls technisch machbar. Also: Auch ohne dass in Deutschland übliche Rückgabesystem gäbe es hier Ansätze.

Boden

Ein Hochhaus wird auf einer Großbaustelle in Offenbach-Kaiserlei errichtet.
Unter anderem auf Baustellen wie der am Kaiserlei entsteht eine Menge Baustellenmüll. Das Bodenrecycling hat die Aufgabe, diesen wiederzuverwerten.

Auch wenn viele bei Recycling nicht an Boden denken, ist das Bodenrecycling ein wichtiger Bereich, schon allein, wenn man das enorme Gesamtvolumen betrachtet. Beim Bodenrecycling werden Böden aus Erdbauarbeiten, mineralische Baustoffe und Ersatzbaustoffe im Rahmen von Tiefbauarbeiten ausgehoben. Aufbereitet kann dieses Material dann später wieder in den Boden eingebaut werden, beispielsweise als Baugrund.

Vor dem Ausheben wird der Boden chemisch analysiert. Die Analyse entscheidet darüber, wie mit dem Boden anschließend verfahren wird. Erreicht der Boden die geeignete Einbauklasse, kann er noch vor Ort auf der Baustelle recycelt werden. Boden der Einbauklasse 0 bis 2 eignet sich in der Regel zur Wiederverwendung, während Boden der Einbauklasse 3 bis 5 in Deponien wandert. (Verordnung zur Einführung einer Ersatzbaustoffverordnung, zur Neufassung der Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung und zur Änderung der Deponieverordnung und der Gewerbeabfallverordnung)

In diesem Zusammenhang lassen sich dicht besiedelte Städte auch als Rohstofflagerstätte ansehen. Wenn Gebäude, städtische Infrastruktur und Boden zur Rückgewinnung genutzt werden, spricht man auch von „Urban Mining“.

Wie du zur Steigerung der Recyclingquote beitragen kannst

Du kannst selbst einiges tun, um die Recyclingquote zu steigern. Je weniger im Restmüll landet, umso besser. Egal, ob Glas, Papier oder andere Reststoffe – je gründlicher und sauberer du deinen Müll trennst, desto mehr lässt sich davon auch recyceln.

Der erste Schritt zum Recycling beginnt häufig schon beim Einkauf. Kaufe bevorzugt Produkte, die recyclingfreundlich verpackt sind, beispielsweise das Reinigungsmittel mit Drehverschluss statt mit Sprühaufsatz. Denn der Sprühaufsatz wiegt häufig fast so viel wie die ganze Flasche und muss aufwendiger recycelt werden.

Auch die Industrie kann zur Steigerung der Recyclingquote beitragen

Zusätzlich ist die Industrie aufgefordert, ihre Produkte recyclingfreundlicher zu machen. Lässt sich eine dreilagige Lebensmittelfolie im Recyclingprozess noch trennen, müssen Folien mit fünf und mehr Lagen aussortiert und verbrannt werden. Auch die Farbe der Kunststoffe kann den Recyclingprozess beeinträchtigen. Helle Kunststoffe eignen sich für das Recycling besser, da dunkle Kunststoffe für die Weiterverarbeitung eingeschränkte Einsatzmöglichkeiten bieten.

Viele Hersteller definieren bereits Anforderungen an die Recyclingfähigkeit ihrer Produkte, die über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgehen. Für zusätzlichen Druck sorgt das Verpackungsgesetz von 2019. Es verpflichtet Hersteller, die Verpackungen in den Verkehr bringen, für deren Entsorgung und Verwertung zu zahlen. Je einfacher das Recycling einer Verpackung ist, desto günstiger kommt es für den Hersteller.

Recycling in Frankfurt

In Frankfurt bieten sich dir vielfältige Möglichkeiten, ein aktives Recycling zu betreiben.

FES

In Frankfurt ist die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH die erste Adresse in Sachen Recycling. Die Recyclinganlagen des größten Entsorgungsunternehmens in der Rhein-Main-Region gehören zu den modernsten und umweltfreundlichsten in Deutschland.

Im Blog reCYClist der FES findest du eine Menge interessanter Beiträge rund um das Thema Recycling.

Du möchtest wissen, wo dein nächstgelegener Wertstoffhof und Altglascontainer liegt oder wann das Schadstoffmobil wieder in deiner Nähe Halt macht? Dann lade am besten gleich die FES Service App runter. Sie informiert dich kompakt über die richtigen Entsorgungswege für Abfälle und zeigt dir mit der Karten-/Navigationsfunktion alle Informationen zum Schadstoffmobil der FES.

Recycling-Angebote und Aktivitäten der Stadt Frankfurt

Lernwerkstatt „Recycling“ für Schülerinnen und Schüler

Die Lernwerkstatt „Recycling“ ist ein Angebot der Stadt Frankfurt an Schülerinnen und Schüler. Mit Unterstützung der FES und konzipiert und durchgeführt von Umweltlernen in Frankfurt e.V. können sie in der Lernwerkstatt „Recycling“ an ihren Schulen den Umgang mit natürlichen Ressourcen lernen und bekommen Antworten zu Abfall- und Recyclingfragen.

Handy-Recycling ist gut für die Umwelt

Eine geordnete Ansammlung schrottreifer Smartphones
Alte Handys und Smartphones zu recyceln, kommt der Umwelt
gleich auf mehrere Weisen zugute.

Du möchtest dein altes Handy recyceln und weißt nicht, wohin damit? Dann mach mit beim Handy-Recycling der Stadt Frankfurt! Du wirst damit nicht nur dein altes Handy los, sondern tust auch etwas Gutes für die Umwelt. Denn in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe werden die wertvollen Rohstoffe deines Handys wiederverwertet und giftige Stoffe fachgerecht entsorgt. Auch das wird dir gefallen: Die Prämie, die die Deutsche Umwelthilfe für dein abgegebenes Handy zahlt, kommt direkt Umweltprojekten an Frankfurter Schulen zugute.

Elektrogeräte-Recycling Frankfurt

Elektro- und Elektronikgeräte, die du nicht mehr nutzt, kannst du in Frankfurt über einen der folgenden Wege entsorgen: Kleingeräte, wie Rasierer, Küchengeräte etc. inklusive der sogenannten „Open-Scope-Geräte“, kannst du auf den Betriebshöfen der FES während der Öffnungszeiten abgeben.

Bei Großgeräten ab der Größe eines Mikrowellengeräts kannst du über das Service-Center der FES einen Abholtermin vereinbaren oder das Formular zur Elektrogeräte- und Sperrmüllabholung nutzen. Die Abholung und Entsorgung der Geräte kosten dich nichts.

Elektrogroß- und -kleingeräte kannst du übrigens auch im Recyclingzentrum Frankfurt abgeben.

Frankfurt auf dem Weg zur Zero Waste City

Frankfurt hat sich zum Ziel gesetzt, eine Zero Waste City zu werden. Natürlich ist es nicht möglich, Abfälle ganz zu vermeiden – es wird immer welche geben, einschließlich solcher, die sich nicht oder nur schwer verwerten lassen.

Allerdings: Eine Stadt, die sich zum Ziel setzt, Zero Waste City zu werden, nimmt ihre Verantwortung und Rolle in der Umsetzung der EU-Abfallstrategien und -richtlinien sehr ernst. Informiere dich, was Frankfurt auf dem Weg zur Zero Waste City alles unternehmen will.

Bildquellen

Recycling-Symbol / Klimareferat
Grafik Abfallhierarchie / Klimareferat
Bild Reifen-Sandalen / istockphoto.com/intek1
Bild PET-Blumentöpfe / istockphoto.com/LuciaGajdosikova
Bild Plastikgranulat / istockphoto.com/KriengsakTarasri
Bild Recyclinganlage / istockphoto.com/Nordroden
Bild KraN / istockphoto.com/FrankWagner
Bild Baustelle / istockphoto.com/FotografieLink
Bild defekte Smartphones / istockphoto.com/ArieStudio