Was ist Fernwärme?

25. Juli 2022

Fernwärme

Unter Fernwärme versteht man die Wärmeversorgung von Gebäuden über ein Leitungsnetz. Die Wärme wird von einem zentralen Kraft- oder Heizwerk erzeugt und in Form von heißem Wasser an die angeschlossenen Gebäude geliefert. Dort angelangt, überträgt eine so genannte Fernwärmeübergabestation die Wärme an das Verteilsystem des Gebäudes. Dort wird also keine eigene Heizanlage benötigt.

Ist Fernwärme gut für den Klimaschutz?

Bei Fernwärme kommt meistens Kraft-Wärme-Kopplung (kurz: KWK) zum Einsatz. Da dabei sowohl der erzeugte Strom als auch die erzeugte Wärme genutzt werden, schöpfen solche Anlagen die jeweilige Energiequelle sehr gut aus.

Ob Fernwärme klimafreundlich ist, hängt aber nicht zuletzt davon ab, aus welcher Quelle die Energie gewonnen wird: Oft sind das klimaschädliche fossile Brennstoffe wie Erdgas oder Kohle. Klimafreundlich wird Fernwärme, wenn stattdessen Biomasse oder so genannter grüner Wasserstoff verwendet werden oder die Energie von Großwärmepumpen, Solar- oder Geothermieanlagen erzeugt wird. Fernwärme macht es außerdem möglich, bislang ungenutzte Abwärme – zum Beispiel aus der Müllverbrennung oder der Industrie – für die Wärmeversorgung einzusetzen.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: „Was ist eigentlich ,Fernwärme?‘“, Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz: „Was ist eigentlich ,Kraft-Wärme-Kopplung‘?“, Stadt Frankfurt am Main: „Infopaket Fernwärme – Nahwärme

Hat Fernwärme Zukunft?

Ja, denn sie kann eine wichtige Rolle für den Klimaschutz einnehmen. Voraussetzung dafür ist, dass sie auf erneuerbare Energien oder Abwärme umgestellt wird. Allerdings kommt Fernwärme nur für dicht bebaute Gebiete infrage, da bei längeren Strecken zu viel Wärme verlorengehen würde. Heute werden in Deutschland laut statista etwa 14 Prozent der Wohnungen mit Fernwärme geheizt (Stand 2020). Voraussichtlich wird der Anteil in den kommenden Jahren weiter steigen.

Quelle: statista: „So heizt Deutschland