Das Energielabel der EU

Autor , Fotos Büro Ö-quadrat GmbH

Auf dem Bild werden das alte und das neue EU-Energielabel für Kühlgeräte miteinander verglichen.

Ob auf Kühlschränken, Geschirrspülern, Waschmaschinen oder den Verpackungen von Leuchtmitteln: Die farbige Ampel-Skala von grün bis rot und die Buchstaben der Energieeffizienz-Klassen sind heute ein gewohntes Bild auf zahlreichen Produkten. Das Energielabel der EU bietet Verbraucherinnen und Verbrauchern Orientierung beim Kauf. Auf einen Blick lassen sich neben der Energieeffizienz auch weitere Produktmerkmale miteinander vergleichen. So wird es einfacher, Energie zu sparen und das Klima zu schützen. Technische Innovationen führen dazu, dass immer energieeffizientere Produkte auf den Markt kommen. Um mit dieser Entwicklung Schritt zu halten, wurde im März 2021 ein neues Energielabel eingeführt.

Das neue EU-Energielabel seit 2021

Der technische Fortschritt hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass Produkte immer energieeffizienter wurden – dass sie also für die gleiche Leistung weniger Energie benötigen als früher. Wenn aber alle Geräte einer Produktgruppe durch stetige Weiterentwicklung in der besten Energieeffizienz-Klasse einsortiert sind, ist zwischen ihnen kein Vergleich mehr möglich. Hinzu kommt, dass für die Hersteller ein Anreiz fehlt, die Energieeffizienz noch weiter zu verbessern. Deshalb wurde im März 2021 ein neues Energielabel eingeführt, das zunächst für bestimmte Produktgruppen gilt. Auf dem neuen Etikett ist jetzt auch ein QR-Code zu finden, über den man zu zusätzlichen Informationen in einer europäischen Produktdatenbank gelangt.

Die Geschichte des EU-Energielabels

Es ist bereits über ein Vierteljahrhundert her, dass das erste EU-Energielabel eingeführt wurde. Von da an war es Pflicht, bestimmte Elektrogeräte, aber auch Heizungen und Klimageräte mit dem Energielabel zu kennzeichnen. Damals, 1994, startete man mit den Klassen A (am besten) bis G (am schlechtesten). Die Energieeffizienz verbesserte sich in den folgenden Jahren drastisch, sodass die Klassen E bis G weitgehend überflüssig wurden. Am anderen Ende der Skala wurden die Plus-Klassen A+, A++ und A+++ ergänzt, um einen Vergleich zwischen den vielen Geräten zu ermöglichen, die inzwischen in Energieeffizienz-Klasse A eingestuft waren.

Doch der technische Fortschritt macht nicht Halt. Deshalb wurde es nötig, die Skala neu auszurichten. Im Jahr 2021 wurde für viele Produktgruppen ein neues EU-Energielabel eingeführt. Es gilt zunächst unter anderem für Fernseher und elektronische Displays, Geschirrspüler, Kühl- und Gefriergeräte, Leuchtmittel, Waschmaschinen und kombinierte Waschtrockner. Dabei erfolgte eine Neueinordnung auf einer Skala von A bis G. Die sogenannten Plus-Klassen fielen weg. Außerdem ist die Klassifizierung so streng, dass die Effizienzklasse A bei der Einführung des Energielabels noch nicht erreichbar sein sollte. Auf diese Weise wollte man Spielraum für den weiteren technischen Fortschritt lassen. Das bedeutet: Es kann sein, dass sogar das energieeffizienteste Gerät einer Produktgruppe „nur“ mit B oder sogar C gekennzeichnet ist. Davon sollten sich Verbraucherinnen und Verbraucher nicht irritieren lassen.

Infobox – Gut zu wissen

Vorsicht: Einige Produktgruppen wie zum Beispiel Trockner haben den Wechsel zum neuen Energielabel noch nicht mitgemacht. Hier gibt es also die alten Plus-Klassen noch. Außerdem wichtig: Bei Leuchtmitteln geht die Übergangsfrist bis zum 28.2.2023. Erst ab März 2023 ist auch für Leuchtmittel nur noch das neue Energielabel im Handel erlaubt.

Vergleich: Das alte und das neue EU-Energielabel

Auf den ersten Blick sehen das alte und das neue Energielabel ähnlich aus. Doch es gibt erhebliche Unterschiede! Hier findest du die wichtigsten Informationen.

Was ist beim neuen Energielabel gleichgeblieben?

Auch auf dem neuen Energielabel ist die farbige Ampelskala zu finden: von grün über gelb bis rot. Gleichgeblieben ist auch die Kategorisierung nach Buchstaben. Eine Waschmaschine, die zuvor als A+++ eingestuft wurde, kann jetzt allerdings in Klasse B oder auch C liegen. An ihrer Energieeffizienz hat sich dadurch nichts geändert. Es handelt sich immer noch um dasselbe Produkt. Sie ist nur deshalb im Alphabet weiter nach hinten gerutscht, weil es eine neue Skala gibt.

Was ist mit dem neuen Energielabel weggefallen?

Die sogenannten Plus-Klassen (A+, A++, A+++) gibt es beim neuen Energielabel nicht mehr. Die beste Kategorie ist jetzt A. Sie ist schwer zu erreichen, damit nicht schon bald wieder eine neue Einordnung erfolgen muss, wenn es in Zukunft noch energieeffizientere Produkte geben sollte. Darüber hinaus sind einzelne Piktogramme entfallen, die weitere Produktmerkmale symbolisierten.

Was ist neu hinzugekommen?

Die auffälligste Neuerung ist ein QR-Code, der auf allen Etiketten des neuen Energielabels zu finden ist. Über ihn gelangt man zu der europäischen Produktdatenbank EPREL („Europäische Produktdatenbank für die Energieverbrauchskennzeichnung“), wo man weitere Informationen zu seinem Produkt findet. Darüber hinaus sind auf dem Etikett einzelne neue Piktogramme abgebildet, die leicht verständlich sind. Sie zeigen wichtige Produkteigenschaften – bei einem Geschirrspüler zum Beispiel den Wasserverbrauch, die Dauer des Eco-Programms und die Lautstärke im Betrieb (Geräuschemissionen).

Was hat sich am Energielabel sonst noch verändert?

Vor allem hat sich die Berechnungsgrundlage zur Energieeffizienz verändert und ist je nach Gerätetyp anders. Mehr dazu im nächsten Abschnitt.

Vergleich der neuen und alten Effizienzklassen

Die alten Energieeffizienzklassen lassen sich nicht so einfach in die neuen umrechnen, denn sie basieren auf anderen Messmethoden und werden anders berechnet. Zum Beispiel gab das alte Energielabel bei Waschmaschinen den durchschnittlichen Jahresverbrauch an – das neue Energielabel zeigt dagegen den Stromverbrauch pro 100 Waschzyklen. Die neuen Effizienzklassen sollen besser widerspiegeln, wie energieeffizient ein Gerät im Alltagsgebrauch tatsächlich ist. Wichtig: Auch die Energieeffizienzklassen verschiedener Gerätetypen lassen sich nicht miteinander vergleichen.

Klimaschonen leicht gemacht

Das EU-Energielabel macht es leichter, elektrische Geräte untereinander zu vergleichen und eine klimaschonende Wahl zu treffen. Eine echte Hilfe bietet die Broschüre „Besonders sparsame Haushaltsgeräte 2023“, die das Klimareferat der Stadt Frankfurt am Main jedes Jahr als kostenfreie Verbraucherinfo herausgibt. Weiterführende Informationen zum EU-Energielabel findest Du auf der Website der Europäischen Kommission.


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