Klimaschutz im Home Office

Autor

Manchmal ist es ganz einfach, dem Klima etwas Gutes zu tun: Wer von zu Hause aus arbeitet, statt ins Büro zu pendeln, reduziert allein dadurch schon Emissionen. Darüber hinaus gibt es sehr viele Möglichkeiten, das Homeoffice besonders klimaschonend zu gestalten – von der „grünen“ Suchmaschine bis zum nachhaltigen Kaffee.

Gut zwei Drittel aller Menschen, die zur Arbeit pendeln, nutzen dafür das Auto – und die Arbeitswege sind in den vergangenen Jahren immer länger geworden. Wie groß wäre der positive Effekt, wenn mehr Menschen regelmäßig im Homeoffice bleiben würden? Das hat Greenpeace ausrechnen lassen und kommt für Deutschland auf eine beeindruckende Zahl: Wenn 40 Prozent der Berufstätigen 2 Tage in der Woche von zu Hause arbeiten würden, könnten pro Jahr 5,4 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden.

Man sieht zwei Hände, die auf einer Tastatur eines Laptops schreiben. Im Vordergrund stehen verschiedene Icons von Häusern.

Grüner surfen

Im Homeoffice geht allerdings nichts ohne das Internet – und das hat einen immensen Energieverbrauch. Das Internet erzeugt ungefähr zweieinhalb bis drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Das sind mehr als die Emissionen von Deutschland. Die großen Serverfarmen laufen rund um die Uhr, verbrauchen Strom und müssen konstant kühlgehalten werden. Die gute Nachricht: Die Betreiber haben selbst ein großes Interesse daran, ihre Kosten und damit den Stromverbrauch zu minimieren. Aber auch jede und jeder Einzelne kann einen Beitrag leisten. Mit einer Browser-Erweiterung wie dem Carbonanalyser von The Shift Project ist es möglich, den Klimafußabdruck der eigenen Internetaktivitäten zu messen. Für Recherchen können „grüne“ Suchmaschinen genutzt werden: So verspricht zum Beispiel Ecosia, seine Gewinne in den Klimaschutz zu investieren und Bäume zu pflanzen. Mit der Videokonferenz hat sich in den vergangenen Monaten ein besonders hungriger Daten- und Stromfresser im Homeoffice etabliert. Um die Auswirkungen aufs Klima zu verringern, sollte die Kamera wenn möglich ausgeschaltet bleiben. Eine geringere Menge an Daten bedeutet immer geringere Auswirkungen auf das Klima. Das ist also ein weiterer guter Grund dafür, Werbung mit einem Ad-Blocker zu verbannen und E-Mails, die nicht mehr gebraucht werden, zu löschen.

Der Router: ein heimlicher Stromfresser

In vielen Haushalten läuft der Router rund um die Uhr und frisst unbemerkt Strom. Ein Blick auf seine Energiesparfunktionen lohnt sich. Alles, was nicht benötigt wird, kann abgeschaltet werden: zum Beispiel ungenutzte WLAN-Frequenzen oder die DECT-Funktion, falls keine Schnurlostelefone direkt mit dem Router verbunden sind. Oft ist zusätzlich zum Router noch ein Switch installiert. Wird dieser aber nur für zwei LAN-Kabel genutzt, kann er gegen eine passive LAN-Doppelbuchse ausgetauscht werden. Damit wird also ein komplettes Gerät vom Netz genommen. Nachts kann der Router mithilfe einer Zeitschaltuhr abgeschaltet werden. Die meiste Energie verbraucht übrigens sein WLAN-Modul – weshalb zumindest dieses zeitweise ausgeschaltet werden sollte, was sich über die Router-Einstellungen einrichten lässt.

Computer und Bildschirm: Stecker raus zum Feierabend

Eine weiße Steckdose mit Stecker und Kabel auf einer grauen Wand.

In vielen Haushalten läuft der Router rund um die Uhr und frisst unbemerkt Strom. Ein Blick auf seine Energiesparfunktionen lohnt sich. Alles, was nicht benötigt wird, kann abgeschaltet werden: zum Beispiel ungenutzte WLAN-Frequenzen oder die DECT-Funktion, falls keine Schnurlostelefone direkt mit dem Router verbunden sind. Oft ist zusätzlich zum Router noch ein Switch installiert. Wird dieser aber nur für zwei LAN-Kabel genutzt, kann er gegen eine passive LAN-Doppelbuchse ausgetauscht werden. Damit wird also ein komplettes Gerät vom Netz genommen. Nachts kann der Router mithilfe einer Zeitschaltuhr abgeschaltet werden. Die meiste Energie verbraucht übrigens sein WLAN-Modul – weshalb zumindest dieses zeitweise ausgeschaltet werden sollte, was sich über die Router-Einstellungen einrichten lässt.

Auch jeder Computer und viele Bildschirme verfügen über Energiespar-Einstellungen. So muss man nicht mehr selbst daran denken, den Monitor bei jeder Pause abzuschalten und den Rechner in den Ruhezustand zu versetzen. Beim Arbeiten lässt sich der Stromverbrauch zum Beispiel dadurch reduzieren, dass alle nicht benötigten Anwendungen geschlossen werden, und es ist eine gute Idee, den Bildschirm immer nur so hell einzustellen, wie es notwendig ist. Zum Feierabend heißt es dann: ausschalten. Allerdings benötigen viele elektrische Geräte nicht nur im Normal- oder im Standby-Betrieb Strom, sondern auch, wenn sie vermeintlich ausgeschaltet sind – man spricht von einem Schein-aus-Betrieb. Hierzu können auch Rechner und Bildschirme zählen. Da hilft nur: Stecker raus oder die Mehrfachsteckdose ausschalten. Das Wichtigste bei Computern und Bildschirmen ist aber, dass sie über viele Jahre genutzt werden, denn der Großteil ihrer Klimawirkung liegt in der Herstellung. Wie ein alter Computer wieder schneller wird? Sehr hilfreich ist es, sämtlichen „Datenmüll“ zu entfernen und Software-Tools einzusetzen, die das System effizienter machen. Einzelne Bauteile können gezielt ausgetauscht werden: So kann zum Beispiel eine Erweiterung des Arbeitsspeichers und der Festplatte dem Computer zu einem längeren Leben verhelfen.

Drucken und scannen: in einem Rutsch

Vor allem Drucker und Scanner stehen meist lange Zeit im Stand-by-Modus bereit. Das kann mehr Strom verbrauchen als ihre kurzen Arbeitseinsätze. Sind die Geräte per WLAN angebunden, überprüft der Router zudem immer wieder ihre Verfügbarkeit und verbraucht dabei Energie. Scanner und Drucker ständig ein- und auszuschalten ist natürlich keine Lösung. Besser ist es, mehrere Druckaufträge und Scans am Stück zu bearbeiten. Ohnehin sollte man sich bei jedem Ausdruck fragen, ob er wirklich notwendig ist. Wenn ja, sollte Recyclingpapier zum Einsatz kommen: Für die Produktion von einem Kilogramm neuem Druckerpapier werden etwa 50 Liter Wasser und 5 Kilowattstunden Energie verbraucht – Recyclingpapier benötigt nur die Hälfte der Energie und ein Drittel der Wassermenge.

Kaffee: klimafreundlich genießen

Eine Tasse Kaffee in einer blauen Tasse auf einem Holztisch

Da setzt das Klimafrühstück an und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Neben den klimarelevanten Faktoren bei der Ernährung erfahren die Jugendlichen, welche Informationen sie wo finden – oder gegebenenfalls recherchieren müssen, wie beispielsweise die Transportwege.

Was wäre das Homeoffice ohne eine gute Tasse Kaffee? Wer sich für fairen Bio-Kaffee entscheidet, trifft eine gute Wahl. Eine aktuelle Studie zeigt, dass Kaffee, der nachhaltig produziert und mit dem Schiff statt mit dem Flugzeug transportiert wird, 77 Prozent weniger CO2 verursacht als konventioneller Kaffee. Noch klimafreundlicher wird es, wenn Pflanzen- statt Kuhmilch hineinkommt.

Viele kleine bewusste Entscheidungen helfen, das Homeoffice zu einem klimafreundlichen Ort zu machen – ein großer Schritt ist schon allein damit getan, dass man zu Hause bleibt. Auf unserer Webseite geben wir weitere Tipps, wie sich im Haushalt Energie sparen lässt, zum Beispiel beim Heizen.

Quellen:

Bildquellen

Vorschaubild / #104416006 © Westend61 – Fotolia.com
Headerbild / iStock.com_anyaberkut
Steckdose / #93838243 © BillionPhotos.com – Fotolia
Kaffeetasse / #138067358 © chayathon2000 Fotolia.com