Die Megatrends unseres Konsumverhaltens

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Ein sich schnell drehender bunter Globus in Nahaufnahme

Neue Geschäftsmodelle

Das Umweltbewusstsein in Deutschland ist hoch. In allen Umfragen zählen Umweltprobleme zu den am wichtigsten wahrgenommenen Themen unserer Gesellschaft. Im Zuge des wachsenden Bewusstseins haben sich nachhaltigkeitsorientierte Lebensstile herausgebildet, die höheren Wert auf eine umweltverträgliche und sozial verantwortungsvolle Herkunft der Produkte legen. Dieser Bewusstseinswandel schlägt sich zunehmend in Initiativen und neuen Geschäftsfeldern wie Slow Food oder Carsharing nieder. Und sie werden in Großstädten wie Frankfurt ganz besonders gut sichtbar.

Verändertes Konsumverhalten schafft innovative Geschäftsmodelle wie die Sharing Economy, kollaborativen Konsum und Hybridrollen der Bürgerinnen und Bürger wie die der Prosumenten (Der Bürger ist zugleich Kunde/Consumer als auch Produzent/Producer. Zum Beispiel, indem er Energie aus dem Netz bezieht und durch installierte Photovoltaik selbstproduzierte Energie wiederum ins Netz einspeist).

Die sogenannte Netzgesellschaft

Internet und Mobile Devices führen zu einer Zunahme der Informationssuche nach alternativen Konsumangeboten und -praktiken bei einem insgesamt gestiegenen Informationsangebot. Die neue Informations- und Kommunikationstechnik ermöglicht energieeffizientere und umweltschonendere Produktionsverfahren und Nutzungsformen: So ersparen neue Videokonferenztechniken oder E-Commerce die Notwendigkeit von Geschäftsreisen und Individualverkehr. Auch wachsen die Möglichkeiten des Onlinehandels mit gebrauchten Produkten, die Suche nach aktuellen Verkehrsverbindungen des ÖPNV und Onlinebasierte Angebote von Bike- und Carsharing-Anbietern. Klar ist aber auch: Erhöhter Datenverkehr produziert einen erhöhten Energieverbrauch.

Die Globalisierung von Produktion und Handel

Immer relevanter für nachhaltigen Konsum wird die globale Ausweitung von Erzeugung, Produktion und Transports der Produkte und Waren. Dadurch bezieht sich die gewünschte Nachhaltigkeit auf den gesamten Wertschöpfungsprozess eines Produktes, beginnend mit dem Rohstoffabbau. Wesentlich ist dabei die Tendenz, dass die in Industrieländern konsumierten Produkte kostengünstig in Entwicklungs- und Schwellenländern hergestellt werden. Nachhaltigkeit bedeutet deswegen auch die soziale und ökologische Verantwortung gegenüber solchen Ländern und ihren Gesellschaften.

Die zunehmende Individualisierung

Der Trend zur Individualisierung ist ein weltweiter. Er birgt sowohl Vor- als auch Nachteile für nachhaltigen Konsum. Einerseits führt die zunehmende Individualisierung zu mehr Einzelhaushalten und immer größeren Wohneinheiten pro Kopf. Andererseits können Unternehmen durch die Einbeziehung von Konsumenten in den Innovationsprozess neue Produkte besser auf individuelle Bedürfnisse angepasst werden. Dadurch steigt die Chance, dass neue Produkte langlebiger und effizienter nutzbar werden.

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Globus / iStock.com/Alberto Gagliardi