Was ist Klimaschutz?

13.07.2022

Klimaschutz

Unter Klimaschutz versteht man alle Maßnahmen, die dazu beitragen, den Klimawandel zu verlangsamen und seine Folgen für Mensch und Umwelt abzumildern. Im Mittelpunkt steht die Reduzierung von Treibhausgasemissionen – vor allem von Kohlenstoffdioxid (CO2), das bei der Stromerzeugung, der Heizung von Gebäuden sowie im Verkehr und von der Industrie ausgestoßen wird. Die Bundesregierung hat sich das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 gesetzt. Hierzu soll die Nutzung erneuerbarer Energien ausgebaut und die Energieeffizienz gesteigert werden.

Welche Ziele werden mit dem Klimaschutz verfolgt?

Der Klimawandel lässt sich nicht vollständig aufhalten. Selbst bei einem sofortigen Emissionsstopp würden die bereits ausgestoßenen Treibhausgase zu einer weiteren Erwärmung des globalen Klimas führen. Es ist jedoch möglich, den Klimawandel abzuschwächen und damit seine schädlichen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt zu begrenzen. Das ist das Ziel des Klimaschutzes.

Auf der Weltklimakonferenz in Paris einigte sich die Staatengemeinschaft im Jahr 2015 erstmals auf verbindliche Regelungen für den Klimaschutz. Es wurde das Ziel formuliert, die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius – und möglichst unter 1,5 Grad Celsius – gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Erklärtes Ziel der Bundesrepublik Deutschland ist es, bis 2045 klimaneutral zu sein.

Quellen: BMUV: „Klimaschutz – Worum geht es?“, Die Bundesregierung: „Generationenvertrag für das Klima

Was gehört zum Klimaschutz?

Klimaschutz ist der Sammelbegriff für alle Maßnahmen, die der globalen Erwärmung entgegenwirken und deren Folgen abmildern oder verhindern sollen. Im Mittelpunkt des Klimaschutzes steht die drastische Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen.

In Deutschland werden etwa ein Drittel der Gesamtemissionen durch die Energiewirtschaft verursacht, weshalb die Energiewende – der Ausstieg aus der Kohleverstromung und der Ausbau erneuerbarer Energien – eine zentrale Rolle für den Klimaschutz spielt.

Zweitgrößter Verursacher ist die Industrie, gefolgt von Verkehr und Gebäuden sowie der Landwirtschaft. Maßnahmen im Sinne des Klimaschutzes sind beispielsweise Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr sowie die Förderung energieeffizienter Gebäude und nachhaltiger Landwirtschaft. Das Bundes-Klimaschutzgesetz schreibt für die einzelnen Sektoren verbindliche Klimaziele mit jährlich sinkenden Treibhausgas-Budgets vor.

Neben der Verringerung der Treibhausgas-Emissionen ist die Erhaltung und der Aufbau so genannter Kohlenstoffsenken wichtig: natürlicher Reservoirs, die Kohlenstoff aufnehmen und speichern können – Beispiele sind Wälder und Moore.

Quellen: bpb: „Ab 2021: CO2-Preis auf Heiz- und Kraftstoffe“, BMUV: „Klimaschutz in Zahlen“, BMUV: „Klimaschutz – Worum geht es?“, Wikipedia: „Klimaschutz

Wie funktioniert Klimaschutz?

Je weniger Treibhausgase wie Kohlenstoffdioxid freigesetzt werden und sich in der Atmosphäre anreichen, desto mehr Wärmestrahlung kann ins Weltall entweichen – und desto schwächer ist der Klimawandel. Jede und jeder Einzelne kann einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Einige Beispiele:

  • Mobilität: das Auto stehenlassen und stattdessen zu Fuß gehen, Rad fahren oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen,
  • Ernährung: regionale und saisonale Produkte bevorzugen, den Verbrauch tierischer Lebensmittel reduzieren,
  • Heizen und kühlen: als Eigentümerin oder Eigentümer für Wärmedämmung von Fassade und Dach, Wärmeschutzverglasung und moderne Heizungstechnik sorgen – oder sich als Mieterin oder Mieter darüber informieren, wie man clever heizt und verschattet,
  • Strom sparen: Energieberatung buchen und sich konkrete Tipps geben lassen,
  • Einkaufen: Gebrauchtes nicht einfach wegwerfen, sondern reparieren, tauschen oder die darin verwendeten Rohstoffe anderweitig nutzen,
  • Reisen: Flüge vermeiden und die eigene Region in Tagesausflügen entdecken.

Auf dieser Website gibt es viele und immer wieder neue Tipps für einen klimafreundlichen Lebensstil – zum Beispiel im Themenschwerpunkt „Konsum“.

Umweltschutz und Klimaschutz: Wo ist da eigentlich der Unterschied?

Klimaschutz ist Teil des Umweltschutzes. Anders als beim Naturschutz geht es beim Umweltschutz nicht nur um den Schutz der Natur, sondern auch um die Reinhaltung der Luft, des Wassers, der Böden – und um den Klimaschutz. Um den Klimawandel zu verlangsamen, ist der Schutz von Wäldern und Gewässern von großer Bedeutung: Als so genannte Kohlenstoffsenken nehmen sie das klimaschädliche Treibhausgas Kohlendioxid auf.

Quelle: Bundesamt für Naturschutz: „Naturschutz, Umweltschutz, Tierschutz

Wie passt das Thema Nachhaltigkeit zum Klimaschutz?

Der Begriff Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft: Wer nur so viele Bäume fällt wie nachwachsen können, sorgt dafür, dass der Wald erhalten bleibt und für die künftige Nutzung zur Verfügung steht. Nachhaltiges Handeln bedeutet also, sich immer so zu verhalten, dass wir und unsere Nachfahren morgen und in ferner Zukunft noch genauso gut leben können wie heute.

Mit der Agenda 2030 hat die internationale Staatengemeinschaft 17 universelle Ziele für eine weltweite nachhaltige Entwicklung beschlossen: die Sustainable Development Goals (SDGs). Sie lauten zum Beispiel „Armut in jeder Form und überall beenden“, „Ernährung weltweit sichern“ oder „Leben unter Wasser schützen“. Das Nachhaltigkeitsziel 13 ruft zu umgehenden Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels auf.

Klimaschutz ist ein wichtiger Baustein der Nachhaltigkeit. Nur wenn wir heute den Ausstoß von Treibhausgasen so weit wie möglich reduzieren, gibt es die Chance, dass die Folgen des Klimawandels auch für künftige Generationen beherrschbar bleiben.

Zum Nachhaltigkeitsbericht 2020 der Stadt Frankfurt am Main.

Quellen: Deutscher Bundestag: „Was ist Nachhaltigkeit?“, Die Bundesregierung: „Nachhaltigkeitsziele verständlich erklärt“, Die Bundesregierung: „Weltweit Klimaschutz umsetzen

Was hat Müllvermeidung mit Klimaschutz zu tun?

Alles, was im Müll landet, schädigt das Klima gleich dreifach: bei der Herstellung, beim Transport und bei der Entsorgung. Beispiel Plastik, dessen Produktion seit 1950 von 2 auf 400 Millionen Tonnen gestiegen ist: In jeder Phase des Plastik-Lebenszyklus werden Kohlendioxid, Methan und andere Treibhausgase freigesetzt. Dies beginnt, wenn Rohöl gewonnen, raffiniert und in energieintensiven Verfahren verarbeitet wird, und endet damit, dass Kunststoffabfälle entsorgt oder verbrannt werden.

Quellen: BMUV: „#ziek – Zusammen ist es Klimaschutz“, Heinrich-Böll-Stiftung: „Klimawandel: Plastik heizt das Klima an

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